
Anfang des Jahres rief die Ärztekammer Sachsen-Anhalt die Ärztinnen und Ärzte aus dem Bundesland zu einer Spende für ein Wiederaufforstungsprojekt des Harzes auf, der in den vergangenen Jahren durch die extremen Waldschäden traurige Bekanntheit erlangt hat. Viele Ärztinnen und Ärzte folgten diesem Aufruf und spendeten. Insgesamt konnte so die stolze Spendensumme von 13.000 Euro erzielt werden. Die Ärztekammer dankt all den fleißigen Spenderinnen und Spendern für diese enorme finanzielle Unterstützung, mit der das Projekt der Wiederaufforstung umgesetzt werden kann.
Dazu trafen sich am 11. November 2022 in Wernigerode Vertreterinnen und Vertreter der Ärzteschaft und Politik Sachsen-Anhalts zu einer Baumpflanzaktion, um ein Zeichen für eine gesunde Zukunft und Umwelt zu setzen. Professor Uwe Ebmeyer, Präsident der Ärztekammer, übergab die Spendensumme in Form eines symbolischen Schecks an Michael Selmikat, Revier Stadtforst Wernigerode, Sven Schulze, Minister für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten, und Thomas Balcerowski, Landrat des Landkreises Harz.
Nach den Begrüßungsworten durch den Kammerpräsidenten und die beiden Politiker packten alle gemeinsam an und pflanzten die ersten Setzlinge von Traubeneichen und Hainbuchen in den Boden des Stadtwaldes Wernigerode.
Die Zeit während des Pflanzens wurde für einen aktiven Austausch zwischen den Vertretern der Umweltverbände, den Medien, der Ärzteschaft und der Politik genutzt. Die Ärztekammer Sachsen-Anhalt ist sich ihrer Verantwortung für die Umwelt bewusst, fördert gezielt ausgewählte Umweltprojekte und unterstützt deshalb die Wiederaufforstung des Harzes: „Wenn wir dem schnell fortschreitenden Klimawandel nichts entgegensetzen, steuern wir langfristig einer medizinischen Katastrophe entgegen. Gesundheit geht stets mit einer intakten Umwelt einher, deshalb liegt der Ärztekammer und ihren Mitgliedern die Aufforstung der massiv geschädigten Harzregionen am Herzen“, so Prof. Uwe Ebmeyer.
Er führte in seinem Grußwort weiter aus, dass die direkten gesundheitlichen Folgen des Klimawandels auch in Europa schon heute vielfältig spürbar sind. Die vergangenen Jahre waren die heißesten seit dem Beginn der Wetteraufzeichnungen. So können Hitzestress und hohe bodennahe Ozonkonzentrationen während der Hitzewellen insbesondere bei Kindern oder älteren Menschen Herz-Kreislauf- oder Atemwegserkrankungen hervorrufen, führte der Kammerpräsident weiter aus. Eine Online-Umfrage der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg unter Ärztinnen und Ärzten zeigt, dass diese mehrheitlich den Klimawandel als dringendes Problem erachten, welches ein sofortiges und umfassendes Handeln erfordert. Er verwies auf die große Vertrauensbasis, die die Ärzteschaft in der Bevölkerung genießt und damit als Multiplikator dienen kann.

Fragen der globalen Gesundheit müssen ganzheitlich betrachtet werden, wozu auch die Gesundheit des Waldes gehört. Der Wald speichert nicht nur CO², produziert Sauerstoff für die Menschen oder gleicht Temperaturschwankungen aus, sondern ist auch ein wichtiger Ort für unsere Erholung und stellt ebenso einen Attraktivitätsfaktor für die Ansiedlung und Bindung junger Menschen dar, hielt Professor Uwe Ebmeyer abschließend fest.
Diese Baumpflanzaktion fand großes Interesse in den verschiedenen Medien, die teilweise vor Ort das Geschehen verfolgen konnten und darüber anschließend ausführlich berichteten. Damit konnte der erste Spatenstich gemacht werden und zugleich die Bevölkerung ein Stück weiter für dieses wichtige Thema sensibilisiert werden, dass eine intakte Umwelt gerade in naher Zukunft essentiell für die Gesundheit ist.