erfasst seit dem 1. Juli wissenschaftliche Daten
Der Deutsche Herzbericht 2011 zeigte klar auf: Sachsen-Anhalt liegt in der Herzinfarktmortalität 43 % über dem Bundesdurchschnitt und hat damit die „Rote Laterne“. Warum? Bislang fehlt es an einer wissenschaftlich fundierten Aufarbeitung der Ursachen für diese hohe Sterblichkeit. Das soll sich nun ändern. Ziel des Herzinfarktregisters ist es, Strukturen, und Prozesse aufzudecken, die diese hohe Sterblichkeit verursachen, um entsprechend gegensteuern zu können. Allein die häufig kritisierte Todesursachenstatistik bei mangelnder Qualitätssicherung durch Obduktionen kann es wohl nicht sein.
Der Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff ließ es sich nicht nehmen, am 08. Juli 2013 das Regionale Herzinfarktregister Sachsen-Anhalt der Öffentlichkeit persönlich vorzustellen. Zu diesem Anlass wurde ebenso der neue Hybrid-OP, eine moderne Therapieeinheit des Universitätsklinikums Halle, der eine enge Zusammenarbeit von Kardiologen und Herzchirurgen ermöglicht, eingeweiht.
Nach der Eröffnungsrede durch den Dekan, Prof. Dr. Michael Gekle und den Grußworten des Ministerpräsidenten hatte auch die Präsidentin der Ärztekammer Sachsen-Anhalt, Frau Dr. med. Simone Heinemann-Meerz, die Gelegenheit, ihre Grußworte zu übermitteln. Da sie selbst niedergelassene Kardiologin in Halle ist, liegen ihr die gezielte Prävention und die Schaffung optimaler Versorgungsstrukturen besonders am Herzen. Mit einem kurzen geschichtlichen Exkurs, in dem sie u. a. daran erinnerte, dass in Halle die erste Herz-Lungen-Maschine entwickelt wurde, verwies sie auch auf die aktuelle Bedeutung beider universitärer Standorte und die Notwendigkeit des Erhalts vollwertiger Ausbildungsstätten für den dringend benötigten Nachwuchs an Ärztinnen und Ärzten in Sachsen-Anhalt. Gerade das Projekt des Herzinfarktregisters zeigt, wie schon heute an beiden Standorten zukunftsorientierte Zusammenarbeit gelebt wird. Das Herzinfarktregister ist eine Kooperation des Institutes für Klinische Epidemiologie der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle Wittenberg (Prof. Dr. med. Andreas Stang, MPH) und des Institutes für Sozialmedizin und Gesundheitsökonomie der Medizinischen Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (Prof. Dr. med. Bernt-Peter Robra, MPH).
Weitere Informationen finden Sie unter:
www.medizin.uni-halle.de/rhesa/
Dr. med. Rüdiger Schöning
Ärztlicher Geschäftsführer
Ärztekammer Sachsen-Anhalt