Qualitätssicherung/Qualitätsmanagement – Pro und Contra

Dr. med. Uwe Rose
Dr. med. Uwe Rose

Hohe Qualität bei der Patientenversorgung zu erreichen, stellt für uns Ärzte eine Selbstverständlichkeit dar. Zur Evaluierung stehen uns Instrumente wie Qualitätssicherung und Qualitätsmanagement zur Verfügung. Dagegen spricht erst einmal nichts. Auch, dass sich die Ärzteschaft für eine Förderung der Qualität aktiv engagiert und einsetzt, steht außer Frage.

Was bereitet uns aber in den letzten Jahren zunehmend Sorge? Dies sind eher nicht die internen Qualitätssicherungsmaßnahmen in den Praxen und Kliniken wie zum Beispiel Morbiditäts- und Mortalitätskonferenzen und Peer Reviews, die auch schon an sich einen verstärkten Dokumentations- und Arbeitsaufwand mit sich bringen. Zertifizierungen, Zen-trenbildungen, Audits und Re-Audits rauben Zeit, die für die Arbeit am Patienten nicht mehr zur Verfügung steht. Eine Vergütung für diese aufwendigen Maßnahmen erfolgt nicht durch die Kostenträger, so dass in der Regel auch keine Konsequenzen bezüglich eines Personalaufbaus durch die Kliniksträger erfolgen.

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Wichtige Aufgaben für 2022

Prof. Hermann-Josef Rothkötter
Prof. Hermann-Josef Rothkötter

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, liebe Leserinnen, liebe Leser,

Ihnen allen für 2022 Glück, Gesundheit und Erfolg. Wir starten erneut in ein Jahr, in dem die Gesundheit ein zentrales Thema ist. „Omikron wird fast jeden finden,“ sagt Professor Anthony Fauci – in relativ kurzer Zeit werden wir wissen, ob diese Hypothese stimmt. Die Anzahl der an Corona erkrankten Menschen wird auf jeden Fall zunehmen. Hoffentlich können wir alle zusammen diese Belastungen aushalten.

Bei einem Einkauf bin ich kurz vor Weihnachten mit der Straßenbahn stecken geblieben – Ursache war eine Demonstration gegen die Corona-Eindämmungsmaßnahmen. Auf meinem Weg nach Hause musste ich quer durch den Demonstrationszug und der Abend hat mich sehr nachdenklich zurückgelassen. Die Rufe der Demonstrierenden müssen denen, die 1989 für die gesellschaftliche Freiheit unter großer Angst auf die Straße gegangen sind, wie Hohn vorkommen. Jetzt sind viele unterwegs, die die Demonstrationen für andere Ziele als die Infragestellung der Coronamaßnahmen nutzen.

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Die Situation von Kindern und Jugendlichen in der Corona-Krise

Dr. med. Gunther Gosch
Dr. med. Gunther Gosch

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

traditionell sind die letzten Wochen des Jahres eine Zeit der Rückbesinnung. Bitte gestatten Sie mir, in diesem Zusammenhang Ihr Augenmerk auf die Rolle von Kindern und Jugendlichen in der COVID-19-Pandemie zu lenken. Gerade in dieser Bevölkerungsgruppe der zukünftigen Erwachsenen werden uns politische, wirtschaftliche, psychologische und ganz besonders bildungs- und kulturpolitische – auch einem fehlerhaften Pandemiemanagement geschuldete – Folgen nicht nur medizinisch beschäftigen.

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Ist der Arzt ersetzbar?

Thomas Dörrer
Thomas Dörrer

Unsere Medizin wird immer spezieller, spezialisierter und kleinteiliger. Was wir seit Jahren bei den Ärzt:innen beobachten, wird auch immer mehr bei den medizinischen Gesundheitsberufen klarer.

Völlig egal, ob man die Krankenhauspflege nimmt, die Wundversorgung, die Physiotherapie oder die Physician Assistants (siehe Pressemitteilung, S. 22). Im Prinzip werden alle Bereiche genauso spezieller und spezialisierter. Da ist es nur eine logische Konsequenz, ja eine Notwendigkeit, die Ausbildungen anzupassen. Auch die zunehmende wissenschaftliche Beobachtung der Gesundheitsberufe ist nur eine logische Folge. Sinnvoll ist sie allemal. Und wer soll das machen, wenn nicht die Gesundheitsberufe selbst? Eine Akademisierung ist Voraussetzung dazu! Und das, liebe Kolleg:innen, ist gut und stellt keine Konkurrenz zum Medizinstudium dar!

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Hoffnung im Herbst

Dr. Torsten Kudela
Dr. Torsten Kudela

Nach einem aufregenden Frühjahr mit Lockdown, Impfkampagne und den Kammerwahlen, dem doch relativ entspannten Sommer mit etwas Normalität und der konstituierenden  Kammerversammlung, haben wir nun den heißen Herbst nach der Bundestagswahl und eine hoffentlich besinnliche Vorweihnachtszeit und Weihnachtszeit. Auch hier hoffe ich auf etwas mehr Normalität als im letzten Jahr.

Im Sommer durfte ich einige Wettkämpfe unter den entsprechenden Corona-Auflagen absolvieren, konnte wieder essen gehen und im Sportverein trainieren und war darüber sehr dankbar und hoffe, diese wiedererlangten Freiheiten weiter zu nutzen. Als Anfang Juli die ersten Neuinfektionen in Magdeburg auftraten, äußerte ich in der Praxis die Befürchtung, dass es sich um den Beginn der 4. Welle handelt. Seit Mitte August ist auch das RKI dieser Ansicht.

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