Die Krise als Chance

Foto: Archiv
Im Rahmen der aktuellen Pandemie erleben wir eine empfindliche Einschränkung des weltweiten Warenverkehrs. Überoptimierte globalisierte Prozesse zeigen unbarmherzig ihre Schattenseiten. Selbst der Austausch von Waren und Arbeitskräften innerhalb Europas kommt ins Stocken. Was man im Falle der Spargelernte, abgesehen vom wirtschaftlichen Schaden, je nach individueller Vorliebe vielleicht noch hinnehmen könnte, bedeutet im medizinischen Bereich unter Umständen mittelbar Lebensgefahr. Dies betrifft nicht zuletzt Medikamente. Es hat mich überrascht und erschreckt, dass das banale Medikament Cotrimoxazol nicht mehr verfügbar war. Der Produktionsstandort sei Indien, wurde mir mitgeteilt und wegen der aktuellen Krise könne man nicht liefern. Immunsupprimierte Patienten bekommen unter anderem dieses Mittel prophylaktisch in niedriger Dosierung, um opportunistische Infektionen zu verhindern.
Die initiale Ausbreitung des Corona-Virus wurde sicherlich begünstigt, weil chinesische Behörden den Arzt, der als erster vor der neuen Krankheit warnte, anfangs mundtot machen wollten. Der Druck der Realität hat ein Umdenken bewirkt. Es folgten die bekannten drastischen Maßnahmen des chinesischen Staates.