Ärztemangel: Delegation oder Substitution als Alternative

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Sachsen-Anhalt verzeichnet eine weitere Abnahme der Bevölkerung mit einer relativen und absoluten Zunahme älterer Bürgerinnen und Bürger. Gleichzeitig erhöht sich die Anzahl der freien Arztsitze in der ambulanten Medizin. Aber auch in den stationären Einrichtungen macht sich insbesondere im ländlichen Raum der ärztliche Fachkräftemangel bemerkbar. Die Anzahl der Medizinstudienplätze muss erhöht werden und es muss mehr Geld für die medizinische Versorgung der Patienten bereitgestellt werden. Die Politik wird versuchen, die entstehenden Versorgungslücken durch noch mehr Delegation und auch durch die Substitution ärztlicher Leistungen zu schließen. Dies zwingt uns, sich mit diesem Thema auseinandersetzen.
Seit mehr als zehn Jahren können sich Angehörige medizinischer Berufe zur VERAH (Versorgungsassistentin in der Hausarztpraxis) fortbilden. Sie verfügen damit über die Kompetenz, Ärztinnen und Ärzte in der ambulanten Praxis durch die Übernahme delegierbarer medizinischer Leistungen bei der Begleitung und Unterstützung von Patienten und Angehörigen zu entlasten. Die Delegation ärztlicher Leistungen an die Versorgungsassisten ist ein Baustein zur Sicherstellung der wohnortnahen haus- und fachärztlichen Versorgung, solange es uns nicht gelingt, ausreichend Absolventen unserer medizinischen Fakultäten in Sachsen-Anhalt zu halten.