60-jähriges Bestehen der Kinderklinik Wernigerode

Am 20. Oktober 2012 fand im Audimax der Hochschule Harz in Wernigerode eine Fortbildungsveranstaltung der besonderen Art statt. Anlass war das 60-jährige Bestehen der Kinderklinik in Wernigerode.

Zu diesem Anlass hatten Chefarzt Dr. Dieter Sontheimer und sein Team zu einem Symposium geladen, welches in seiner Themenvielfalt die gesamte Bandbreite der Kinder- und Jugendmedizin abbilden sollte. Namhafte Referenten sowohl aus universitären
Bereichen als auch aus der klinischen und ambulanten Praxis sowie weit über 100 interessierte Ärztinnen und Ärzte, Kinderkrankenschwestern und Hebammen waren der Einladung gefolgt.
In den eröffnenden Grußworten hob Geschäftsführer Dr. Peter Redemann die besondere Bedeutung der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin als Bestandteil des fusionierten Harzklinikums D. C. Erxleben hervor. Er würdigte die stetige Weiterentwicklung der Kinderklinik in den zurückliegenden 60 Jahren und war überzeugt davon, dass sich die Klinik auch im Rahmen der zukünftigen Veränderungen und Entwicklungen als leistungsstarker Schwerpunkt des Harzklinikums etablieren wird. Er mahnte gleichzeitig an, dass qualifizierte und hochwertige medizinische Betreuung der kleinen Patienten nur durch eine ausreichende Finanzierung durch die Kostenträger auch in Zukunft sichergestellt werden kann.
Im Anschluss empfing Prof. Armin Willingmann als Rektor der Hochschule Harz die anwesenden Gäste und Referenten herzlich und gratulierte den anwesenden Mitarbeitern zu diesem tollen Jubiläum. Er betonte die besondere Bedeutung der langen und sehr intensiven  Zusammenarbeit zwischen der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin und der Hochschule Harz, die sich in vielen gemeinsamen Projekten und Aktivitäten (z.B. Kinderhochschule etc.) widerspiegelt.

60-jähriges Bestehen der Kinderklinik Wernigerode
60-jähriges Bestehen der Kinderklinik Wernigerode

Dem Wernigeröder Oberbürgermeister Peter Gaffert war es ein besonderes Anliegen, seinen Dank für die jahrzehntelange sehr gute medizinische Betreuung der „kleinen Wernigeröder“ und deren Eltern zu danken. Er unterstrich die Bemühungen der Stadt Wernigerode im Rahmen eines Kooperationsvertrages mit dem Harzklinikum, familienfreundliche Infrastrukturen zu schaffen, um die Attraktivität einer dauerhaften Ansiedlung von jungen Ärzten und ihren Familien zu steigern.

In Vertretung der verhinderten Ärztekammerpräsidentin ergriff der ärztliche Geschäftsführer der Ärztekammer Sachsen-Anhalt, Herr Dr. Schöning, nun das Wort. In seiner Grußrede überbrachte er die besten Wünsche der Ärztekammer Sachsen-Anhalt und würdigte die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin als festen Bestandteil der medizinischen Versorgung in der Harzregion und darüber hinaus. Besonders hob er die guten medizinischen Ausbildungsbedingungen für junge Kolleginnen und Kollegen auf dem Weg zum Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin hervor.

Die Überleitung in den wissenschaftlichen Teil der Veranstaltung und die herzliche Begrüßung der Referenten oblag dem Chefarzt Dr. Dieter Sontheimer. In seinen einleitenden Worten skizzierte er die Entwicklung der Kinder- und Jugendmedizin in Wernigerode und verwies auf die stetig steigenden Patientenzahlen in den letzten Jahrzehnten. Nach der Fusion wird die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin an den Standorten in Wernigerode und Quedlinburg über 3300 Patienten stationär und ca. 5000 Patienten ambulant versorgen und damit eine der größten Kinderkliniken des Landes Sachsen-Anhalt sein.

Im Anschluss hatten die eingeladenen Referenten das Wort.
Den Auftakt bildete Frau Dr. Beatrix Schmidt aus der Kinderklinik „Josephinchen“ des St. Joseph Krankenhauses in Berlin. In einem lebendigen Vortrag schilderte Sie den Weg zur „Babyfreundlichen Kinderklinik“. Dieses Zertifikat trägt die Berliner Kinderklinik derzeit als erste und einzige Kinderklinik Deutschlands.
Den folgenden Vortrag gestaltete Herr Professor Aribert Rothenberger aus der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Göttingen. In seinem Vortrag zum Thema Tic-Störungen und ADHS schilderte er die zahlreichen Facetten dieser oft koexistent auftretenden Krankheitsbilder.
Den Wandel der Abhängigkeitserkrankungen im Kindes- und Jugendalter von stofflicher hin zu zunehmender medialer  Sucht machte der in Wernigerode praktizierende Allgemein- und Suchtmediziner Dr. Matthias Bosse zu seinem Thema.
Prof. Michael Tchirikov, Chefarzt der geburtshilflichen Abteilung der Universitätsklinik in Halle, gewährte im Anschluss interessante Einblicke in die aktuellen und innovativen Entwicklungen von Pränataldiagnostik und intrauteriner fetaler Chirurgie.

Den Abschluss des wissenschaftlichen Programms bildete mit Herrn Professor Bodo Niggemann aus Berlin ein deutschlandweit renommierter Referent auf dem Gebiet der pädiatrischen Allergologie. In seinen kurzweiligen Ausführungen erläuterte er medizinisch notwendige und ökonomisch sinnvolle Allergiediagnostik.
Nach dieser rundum gelungenen Veranstaltung dankte Dr. Sontheimer abschließend allen Referenten und Zuhörern sowie den fleißigen Organisatoren und Unterstützern, die diese Veranstaltung möglich machten.

Dr. Henning Böhme, Oberarzt, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Harzklinikum D.C. Erxleben

Foto: Harzklinikum