TraumaNetzwerk DGU® der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie

Die Initiative TraumaNetzwerk DGU® der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie hat sich folgende wesentliche Ziele gesetzt:

  1. den Erhalt und die Verbesserung der flächendeckenden Versorgungsqualität von Schwerverletzten durch verbesserte Kommunikation, abgestimmte Versorgungsstandards und qualitätsgestützte Kooperation
  2. die Steigerung der Effizienz durch Nutzung vorhandener Ressourcen z.B. Bildung eines regionalen oder überregionalen Traumazentrums unter Beteiligung mehrerer, nah beieinander liegender Einrichtungen
  3. die Nutzung von Möglichkeiten zur interhospitalen Regelung einer aufwandsadäquaten Erlös-Aufteilung im DRG System
  4. die Nutzung von Möglichkeiten zur Einrichtung eines Verbund-Systems zur Fort- und Weiterbildung

    Wesentliche Bestandteile eines Netzwerkes sind:
  5. definierte Kriterien zur Aufnahme und Weiterverlegung eines Patienten vom Unfallort in ein Traumazentrum
  6. Einführung einheitlicher personeller, struktureller und organisatorischer Voraussetzungen (z.B. Schockraum­ausstattung)
  7. Formulierung von standardisierten Behandlungsabläufen und Verlegungskriterien für die Frühphase der Schwerverletztenversorgung auf Basis der evidenzbasierten Leitlinien der DGU (z.B. S3-Leitlinie der DGU)
  8. ärztliche Qualifizierung durch verpflichtende Teilnahme an speziellen Ausbildungsprogrammen (z.B. ATLS®; ETC)
  9. Teilnahme an internen und externen qualitätssichernden Maßnahmen und Erfassung der aktuellen Versorgungszahlen und -abläufe auf Basis des TraumaRegistersQM der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (www.traumaregister.de) und weiterer Programme (z.B. Evaluierung notärztlicher präklinischer Tätigkeit BAND)
  10. Einrichtung von präklinischen und klinischen Tele-kommunikationssystemen, die es den Rettungsdiensten und den teilnehmenden Kliniken ermöglichten, bereits an der Unfallstelle oder in der Notaufnahme wesentliche Befunde zu übermitteln, um die notwendigen Konsequenzen für die Einleitung lebenserhaltender Maßnahmen ohne Zeitverzögerung ziehen zu können.


In Sachsen-Anhalt hat nun das TraumaNetzwerk Sachsen-Anhalt Süd alle Formalvoraussetzungen für die Zertifizierung erfüllt und wird daher am 14.12.2012 feierlich zertifiziert.

Dr. med. P. Hilbert - DEAA -
Sprecher des TNW Sachsen-Anhalt Süd
Klinik für Anästhesiologie, Intensiv- und Notfallmedizin
BG-Kliniken Bergmannstrost Halle

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