Herr Joul Deeb, Assistenzarzt – Arbeitsbereich Gefäßchirurgie (Leiter: Prof. Dr. med. habil. Z. Halloul), Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Transplantationschirurgie (Direktor: Prof. Dr. med. Dr. h. c. R. S. Croner, MA, FACS), Universitätsmedizin zu Magdeburg
Vom 10. – 12. November 2022 fand das jährliche „Gefäßmedizinische Symposium“ in Berlin zum 36. Mal statt. Der Nestor dieses bundesweit bekannten als auch namhafte Autoren des In- und Auslands anziehenden Symposiums war Herr Prof. Dr. Wolfgang Hepp (Gefäßchirurg), der Idee und Veranstaltung begründete sowie weit über 20 Symposien als Präsident gestaltete und ihren Vorsitz einnahm.
Der primäre Grundgedanke bestand darin, das breite Spektrum der Gefäßmedizin interdisziplinär zwischen Gefäßchirurgie (als organisierende und koordinierende Leitdisziplin des Symposiums) und insbesondere der Angiologie als gefäßmedizinische Leitfächer abzubilden neben den gefäßmedizinisch assoziierten Nachbardisziplinen wie Radiologie, Nephrologie, Neurologie, Endokrinologie/Diabetologie, Urologie, Gastroenterologie und Kardiologie/Herzchirurgie.
Daneben sind aber auch weitere Aspekte wie diverse Diagnose- und Begleitfaktorenkonstellationen oder Techniken bzw. Materialen und ihre Spezifikationen als Vortragsthemen in diversen Facetten von Bedeutung (www.gefaessmedizinisches-symposium-berlin.com/de/Startseite/). Nicht zuletzt wurde stets Wert auf sehr aktuelle Aspekte aus der Praxis gelegt, die durchaus auch kurzfristig Eingang ins aktuelle Programm fanden.
Mittlerweile hat sich ebenso ein beachteter internationaler Teil mit einer Fraktion namhafter ausländischer Vortragsreferenten etabliert, was auch Präsentationen in englischer Sprache beinhaltet. Die Universitätsklinikumsbasierte Gefäßchirurgie in Magdeburg ist seit Jahren aktiv teilnehmende Einrichtung, die diese Veranstaltung als bedeutsames Weiterbildungsinstrument und angezeigten Treffpunkt der deutschen Gefäßmedizin traditionell besucht. Obligatorischer Teil des Symposiums ist das „Jungautorenforum“ (diesjähriges Sitzungsprogramm siehe Online-Beitrag), das gern von Ausbildungsassistenten der verschiedenen Fächer für eine vortragsbasierte Kongresspräsentation genutzt wird.
Auch im Arbeitsbereich Gefäßchirurgie (Leiter: Prof. Dr. med. habil. Z. Halloul), Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Transplantationschirurgie (Direktor: Prof. Dr. med. Dr. h. c. R. S. Croner, MA, FACS) wurde wie in jedem Jahr ein originelles praxisrelevantes Thema, wie folgt, eingereicht: „Outcome orthotoper versus extraanatomischer gefäßchirurgischer Rekonstruktionen bei unilateralen Beckenachsenverschlüssen über 10 Jahre“ in einer klinischen Forschungskooperation mit der Klinik für Gefäßchirurgie (Chefarzt: PD Dr. med. habil. J. Tautenhahn) des „Klinikums Magdeburg GmbH“ bei interinstitutioneller Autorenschaft (J. Deeb, F. Meyer, J. Tautenhahn, Z. Halloul). Der gefäßchirurgische Ausbildungsassistent, Koll. Joul Deeb, übernahm die Präsentation.
Im Einzelnen: Mittels klinisch-systematischer retrospektiver Observationsstudie zur Reflexion des gefäßchirurgischen Alltags und zur Qualitätssicherung (Studiendesign) als Beitrag zur klinischen Versorgungsforschung anhand konsekutiver Patienten mit unilateralen Beckenarterienverschlüssen (Einschlusskriterium) und damit zu erhebenden „real-world“-Daten sollte untersucht werden, ob diese Gefäßverschlüsse entweder durch Implantation eines
- orthotopen (oder)
- extraanatomischen Bypasses (oBP/eaBP)
saniert wurden. In der Zusammenfassung war zu konstatieren, dass i) der orthotope Bypass der extraanatomischen Rekonstruktion bezüglich der Analyseparameter Offenheits-, Komplikationsrate sowie Letalität nicht überlegen ist und ii) die extraanatomische Revaskularisation nicht allein dem Polymorbiden vorbehalten bleiben muss.
Im Sitzungsverlauf wurde Koll. Deebs Beitrag und Auftreten als beste Vortragspräsentation durch das Kongress-Auditorium bewertet und ihm der erste Vortragspreis zuerkannt. Der Preis ist mit einer Prämie zum Zwecke der gefäßmedizinischen Weiterbildung/Hospitation durch die das Symposium unterstützende Ernst-Jeger-Gesellschaft dotiert.
Dem Preisträger ist bereits vielfach und sehr herzlich durch seine klinikinternen und regionalen KollegInnen zu diesem begehrten und renommierten Preis gratuliert worden. Nicht zuletzt verkörpern klinikübergreifende Autorengruppe, Thema und Präsentationserfolg sehr lebendig die Chancen und Potenzen als auch die Bedeutung einer klinischen Forschung in uneigennütziger kooperierender Ausrichtung über Klinikgrenzen hinweg.
Beitragsabstract und Sitzungsprogramm hier abrufbar: Zum Sitzungsprogramm
Z. Halloul, F. Meyer
Foto: Autor