CIRS-Fall

Berichtet wird in einem Fall des Fehlerregisters der Interdisziplinären Arbeitsgemeinschaft für Klinische Hämotherapie (IAKH) aus dem Jahr 2020 über eine Fehltransfusion (https://t1p.de/fehltransfusion). 

Das Fehlerregister der IAKH dient der Analyse von Fehlern und (Beinahe-) Zwischenfällen in der Hämotherapie mit dem Zwecke einer zukünftigen Vermeidung und ist allen Ärzten zugänglich, die aktiv Hämotherapie betreiben.

Was ist passiert?

Ein Patient mit kritischem Zustand wurde aus einem externen Haus zur weiteren Versorgung in die chirurgische Klinik auf die Intensivstation verlegt. Der Patient zeigte sich bei Aufnahme im Schock, war katecholaminpflichtig und intubiert/beatmet.

Es folgte der zügige Transport von der Intensivstation in die interventionelle Diagnostik. Während des Eingriffs wurde der Patient zunehmend instabiler und zeigte sich volumenbedürftig bei steigenden Katecholamindosen, schlechter Gerinnung und einem Hämoglobin-Wert (Hb) im transfusionsbedürftigen Bereich. Der Assistenzarzt informierte seinen Facharzt, welcher anschließend 4 Erythrozytenkonzentrate (EKs) und 2 aufgetaute Gefrierplasmen (FFPs) vorbeibrachte. Die EKs waren gerade nach einer Notfallanforderung aus der Blutbank geschickt worden und waren mit passendem Begleitschein versehen. Die 2 FFPs lagen bereits aufgetaut und abgezeichnet im Patientenzimmer. Begleitscheine waren nicht mehr dabei.

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Erfolgreiche konservative Therapie einer sehr seltenen Dissektion der A. hepatica*

J. C. Krüger (Foto: Autor/privat)
J. C. Krüger (Foto: privat)

* Zweitdruck von: Krüger J C, Meyer F, March C, Barth U, Halloul Z.
Erfolgreiche konservative Therapie einer sehr seltenen Dissektion der A. hepatica. Gefässchirurgie 2020;25:660-663 (DOI: doi.org/10.1007/s00772-020-00661-0) [Epub ahead of print, 07/02/2020] (mit Genehmigung des Springer-Verlags)

Krüger, J. C.; Meyer, F.; March, C.1; Barth, U.; Halloul, Z.
Aus dem Arbeitsbereich Gefäßchirurgie, Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Transplantationschirurgie,
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg mit Universitätsklinikum Magdeburg A.ö.R.;
1 Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Otto-von-Guericke-Universität zu Magdeburg mit Universitätsklinikum Magdeburg A.ö.R.

Einführung

Aneurysmen der Viszeralarterien (AVA) sind eine sehr seltene Gefäßerkrankung multifaktorieller Genese. Hierzu gehören neben gefäßspezifisch-ätiologischen Risiken wie Bluthochdruck, Arteriosklerose, Nikotinabusus, weibliches Geschlecht und fortgeschrittenes Alter auch Erkrankungen wie fibromuskuläre Dysplasie, Vaskulitis und chronische Ulkuserkrankung (2, 4, 5, 6, 14). Die Dissektion der A. hepatica im Besonderen ist dabei mit einer Häufigkeit von 20-50 % aller AVA je nach Patientenkollektiv und Publikation einzustufen (4, 6, 14). Im klinischen Alltag stiegen die Dissektionsraten mittlerweile jedoch bei zunehmender endoskopischer bzw. interventioneller Therapie hepatobiliärer Erkrankungen in den letzten Jahren zunehmend an (15). Daraus entsteht zwangsläufig das Erfordernis einer aktiven Sensibilisierung auf diese zwar seltene, jedoch ggf. Risiko-behaftete Erkrankung.

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Young Investigator Award – 126. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin e. V.

durch junge Mitarbeiterin des hiesigen Arbeitsbereiches Gefäßchirurgie

Halloul Z, Meyer F
Aus dem Arbeitsbereich Gefäßchirurgie, Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Transplantationschirurgie, Medizinische Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität mit Universitätsklinikum Magdeburg A.ö.R.; Magdeburg, Deutschland

Vom 25. bis 28.04.2020 sollte in Wiesbaden, an der wieder eingenommenen traditionellen Veranstaltungsstätte, der renommierte jährliche Internistenkongress Deutschlands stattfinden. Aufgrund der Pandemie-Umstände wurde dieser als Online-Veranstaltung mit modifiziertem Programm abgehalten. Die Vorbereitungen waren weit im Vorfeld in üblicher Weise erfolgt, u. a. mit der stets wiederkehrenden Abstract-„Deadline“ im 4. Quartal des davorliegenden Jahres zum Veranstaltungsjahr.

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Ungewöhnliche Ursache eines akuten Thoraxschmerzes bei einem jungen Mann in der Chest-Pain-Unit

Schmidt, H. 1, 5; Reichel, T. ¹; Schaffranke, A. ¹; Voigt, H. 2; Kessner, S. 3; Moritz, S. ⁴; Mittag, J. ¹

1 Klinik für Kardiologie und Diabetologie, Klinikum Magdeburg
2 Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Klinikum Magdeburg
3 Zentralapotheke, Klinikum Magdeburg
4 Klinische Infektiologie, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Universitätsklinikum Halle (Saale)
5 Zentrum für Innere Medizin, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Universitätsklinikum Halle (Saale)


Befund


Ende 2019 begann die weltweite Ausbreitung des respiratorischen Virus SARS-CoV-2, die bis dato in einer in den letzten Jahrzehnten nicht gekannten Pandemie mündete. Die Coronapandemie stellt die Weltgemeinschaft vor eine beispiellose Herausforderung. Die Entwicklung sicherer und wirksamer Impfstoffe gegen COVID-19 ist dabei ein grundlegender Bestandteil der Pandemiebekämpfung. In den vergangenen Monaten kam es zunehmend zu Meldungen von Myokarditiden in zeitlichem Zusammenhang mit einer mRNA-Impfung gegen COVID-19.

In diesem Beitrag wird ein Fall von Myokarditis nach einer Impfung mit dem mRNA-Impfstoff von Pfizer/Biontech (Comirnaty) vorgestellt.

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Herzinfarkt nach Covid-19-Impfung – Koinzidenz oder Nebenwirkung?

Paul-Christoph Zeisler
Paul-Christoph Zeisler
(Foto: privat)

Zeisler, P.-C. 1; Müller, M.2

1 Medizinische Fakultät, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
2 Klinik für Innere Medizin I, Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau


Zusammenfassung


Der Impfstoff Spikevax® mRNS-1273 (MODERNA BIOTECH SPAIN, S.L., Madrid, Spanien) wird erfolgreich zur Bekämpfung der Covid-19-Pandemie eingesetzt. Mit zunehmender Anzahl an verabreichten Impfdosen können auch seltene Nebenwirkungen detektiert werden.

Anamnese und klinischer Befund
Es wird von einem 90-jährigen Patienten ohne bekannte kardiale Vorerkrankungen, der in zeitlichem Zusammenhang mit der Erstdosis des Covid-19-Impfstoffs Spikevax® mRNS-1273 (MODERNA BIOTECH SPAIN, S.L., Madrid, Spanien) einen ST-Hebungsinfarkt (STEMI) erlitten hat, berichtet. Die Symptome, die wenige Stunden nach der Impfung auftraten, interpretierte der Patient als Impfreaktion.

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