Ausbruch der Affenpocken – ist das zu vernachlässigen?

Dr. rer. nat. Martha A. L. Böning¹, Dr. med. Jacqueline Färber¹, Dr. med. Wilfried Obst²Prof. Dr. med. Verena Keitel², Prof. Dr. med. Achim J. Kaasch¹

Prof. Dr. med. Achim J. Kaasch
Prof. Dr. med. Achim J. Kaasch

¹,² Zentrum für Infektionsmedizin,
¹ Institut für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene,
² Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, Universitätsklinikum Magdeburg A. ö. R., Medizinische Fakultät der Otto-von-Guericke Universität, Magdeburg

Aktuelles

Vor allem in Europa verbreiten sich die Affenpocken, so dass die WHO am 26.07.2022 eine „Gesundheitliche Notlage mit internationaler Tragweite“ erklärt hat, um die internationale Koordination zu erleichtern. Mit Stand 31.08.2022 wurden weltweit mehr als 50.000 Fälle erfasst, davon mehr als 22.500 aus Europa (1). Auf Deutschland entfielen dabei 3.467 Affenpockenfälle, welche aus allen 16 Bundesländern an das Robert Koch Institut (RKI) gemeldet wurden, 5 Fälle davon weiblich. Pro Woche kommen aktuell etwa 80 Fälle dazu (2). Die aktuellen Risikogruppen sind derzeit Männer, die Sex mit Männern (MSM) haben.

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CIRS-Fall

Der Ausschuss Qualitätssicherung informiert

In regelmäßiger Folge möchte der Ausschuss Qualitätssicherung im Ärzteblatt Sachsen-Anhalt auf sicherheitsrelevante Ereignisse hinweisen, die dem interprofessionellen und interdisziplinären Lernen dienen.

Berichtet wird in einem Fall des Krankenhaus-CIRS-Netzes Deutschland aus dem Jahr 2021 über das Risiko des Datenschutzmissbrauchs bei Nutzung von Messenger-Diensten im Krankenhaus (https://www.kh-cirs.de/faelle/dezember21.pdf).

Was ist passiert?

Anlässlich eines Krankenhausaufenthaltes sollten im Rahmen der Diagnosestellung Patientendaten und Befunde per Whats-App zur Absicherung der Befundung nach erfolgter Untersuchung an einen Kollegen geschickt werden. Dies bietet jedoch das Risiko des Datenschutzmissbrauchs.

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Mindestmengenregelung für Lungenkrebs-Operationen

Univ. Prof. Dr. med. Thorsten Walles
Univ. Prof. Dr. med. Thorsten Walles

Erwartbare Auswirkungen in Sachsen-Anhalt

Walles, T. 
Universitätsmedizin Magdeburg, Universitäres Lungenzentrum

Das Lungenkarzinom ist die zweithäufigste Tumorerkrankung bei Männern und Frauen und das häufigste zum Tode führende Malignomleiden. In Deutschland erkranken jährlich ungefähr 60.000 Patienten.

Nach Berechnungen des Instituts für Community Medicine in Greifswald wird sich die Lungenkrebs-Prävalenz in Deutschland bis 2025 bei Frauen um 8 % und bei Männern um 13 % zusätzlich erhöhen. Sachsen-Anhalt liegt bei den Lungenkrebs-Neuerkrankungen im Bundesvergleich seit Jahren mit an der Spitze und wird diese Position weiter ausbauen [1].

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Digitalisierung in der Medizin

Dr. phil. Josefin Bosch
Dr. phil. Josefin Bosch

Ein Curriculum für die ärztliche Weiterbildung an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Bosch, J. 1; Ludwig , C. 1; Niebuhr  , J.2; Haucke, E.  1; Schwarz, K.  1; Prondzinsky , R. 2; Stoevesandt, D.1; Gekle , M. 3 
1 Dorothea Erxleben Lernzentrum, Medizinische Fakultät, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
2 Carl-von-Basedow Klinikum Saalekreis gGmbH
3 Dekanat der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Einleitung

Die Digitalisierung in der Medizin ist ein Prozess, der bereits seit einigen Jahren stattfindet und der derzeit immer stärker an Fahrt aufnimmt. Politische und technologische Entwicklungen bringen neue Möglichkeiten und Chancen, genauso wie neue Verpflichtungen und Herausforderungen im ärztlichen Berufsalltag mit sich. Ein Kulturwandel wird vollzogen, der alle Bereiche der Gesundheitsversorgung berührt. Dadurch eröffnet sich die Chance, diesen Wandel mitzugestalten und die Rolle der Ärztinnen und Ärzte neu zu definieren (1). Elementare Voraussetzung dafür ist es, sich offen mit den Veränderungen auseinanderzusetzen und sich Fähigkeiten anzueignen, um die Transformation des Gesundheitswesens zu meistern (2, 3).

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Anämie-Prävalenz der älteren Bevölkerung in Sachsen-Anhalt

Prof. Dr. med. Thomas Fischer
Prof. Dr. med. Thomas Fischer

Mikusko, M. 1; Bartsch, R. 1; Wolleschak, D. 1; Wehde, N. 1; Lux, A.2; Kropf, S.2; Schraven, B. 3, 4, 5;
Mougiakakos, D .1,4;Fischer, T. 3, 4, 5, 6

1 Klinik für Hämatologie und Onkologie, Medizinische Fakultät, Otto-von-Guericke-Universität, Magdeburg
2 Institut für Biometrie und Medizinische Informatik, Medizinische Fakultät, Otto-von-Guericke-Universität, Magdeburg
3 Institut für Molekulare und Klinische Immunologie, Medizinische Fakultät, Otto-von- Guericke-Universität, Magdeburg
4 Gesundheitscampus Immunologie, Infektiologie und Entzündung (GCI3), Otto-von-Guericke-Universität, Magdeburg
5 Center for Health and Medical Prevention (CHaMP), Otto-von-Guericke Universität, Magdeburg
6 Prof. Dr. med. Thomas Fischer, Institut für Molekulare und Klinische Immunologie, Medizinische Fakultät,
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

Einleitung

Nach WHO-Kriterien (World Health Organization) ist Anämie als eine Hämoglobin-Konzentration von weniger als 8,1 mmol/l (13,0 g/dl) bei erwachsenen Männern und weniger als 7,5 mmol/l (12,0 g/dl) bei nicht schwangeren erwachsenen Frauen definiert (1).

Die Anämie ist eine der häufigsten Befunde beim älteren Menschen (2 – 11). In einer populationsbasierten Studie an 4.199 Individuen mit einem Alter von mehr als 65 Jahren aus den USA wurde bei Frauen eine Anämieprävalenz von 10,2 % und bei Männern von 11,0 % ermittelt (2). Zwischen dem 75. und 84. Lebensjahr stieg die Prävalenz stark an und erreichte bei den Frauen 20 % und bei den Männern 15,7 % (2).

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