Die Diagnostik und Behandlung der Borderline-Persönlichkeitsstörung

Dr. med. Antje Möhlig
Dr. med. Antje Möhlig

Möhlig A.1
1 Klinik für Allgemeine Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik
Salus-Fachklinikum Bernburg

Ein Überblick

Zusammenfassung
Die Borderline-Persönlichkeitsstörung beginnt in der Adoleszenz. Sie erreicht ihren Peak an Symptomatik zwischen dem 18. und 25. Lebensjahr. Im Zentrum steht eine Störung der Affektregulation. Betroffene leiden unter unerträglichen Anspannungszuständen, die sie z. B. durch Selbstverletzung oder Fremdaggressivität beenden. Ätiologisch geht man heute von einem biopsychosozialen Zusammenwirken von genetischen Faktoren und umweltbezogenen Einflüssen wie z. B. frühe sexuelle Traumatisierung aus. Der Langzeitverlauf ist insgesamt besser als bisher angenommen. Trotzdem sind viele Patienten auch nach Besserung der klinischen Symptomatik kaum sozial integriert. Vier störungsspezifische Psychotherapieverfahren gelten als evidenzbasiert, wobei die Dialektisch Behaviorale Therapie (DBT) als Verfahren der ersten Wahl gilt und sich in Deutschland im Wesentlichen durchgesetzt hat. Der Einsatz von Psychopharmaka erfolgt grundsätzlich „off label“, es sei denn, eine komorbid auftretende Störung (z. B. eine depressive Episode) bedarf der medikamentösen Behandlung. Auf polypharmazeutische Ansätze, insbesondere auf den Einsatz von Benzodiazepinen, sollte möglichst verzichtet werden.
Der vorliegende Artikel gibt einen Überblick zur Epidemiologie, Ätiologie und Psychopathologie der Borderline-Persönlichkeitsstörung. Psychotherapeutische Behandlungskonzepte werden aufgezeigt und die Dialektisch Behaviorale Therapie (DBT) nach Marsha Linehan näher vorgestellt. Auf der DBT basieren die störungsspezifischen Therapieangebote für Patienten mit einer Borderline-Störung, die das Salus-Fachklinikum Bernburg im ambulanten, tagesklinischen und stationären Setting einsetzt. Daher fließen umfassende Praxiserfahrungen in den Beitrag ein.

Weiterlesen ...

Maldeszensus testis – Einfluss der Aktualisierung der S2k-Leitlinie auf das Operationsalter

Katja Simek
Katja Simek

Simek K.1, Haß H.-J.2, Meyer F.3, Krause, H.2

1 Klinik für Gastroenterologie, Klinikum Magdeburg
2 Arbeitsbereich Kinderchirurgie und Kindertraumatologie, Universitätsklinikum Magdeburg
3 Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Universitätsklinikum Magdeburg

Eine Analyse der von 2007 bis 2012 in der Kinderchirurgie des Universitätsklinikums Magdeburg A.ö.R. durchgeführten Orchidopexien

Abstract
Die 2009 erschienene Aktualisierung der S2k-Therapieleitlinie zur Behandlung des Hodenhochstands empfiehlt einen Therapieabschluss bis zum vollendeten 1. Lebensjahr (vorher: vollendetes 2. Lebensjahr). In der Kinderchi­rurgie des Universitätsklinikums Magdeburg A.ö.R. wurden im Zeitraum von 2007-2012 die Orchidopexien von 409 Patienten ausgewertet. Für die 329 erstmalig aufgrund eines Hodenhochstands operierten Knaben ergab sich in der retrospektiven Analyse ein durchschnittliches Operationsalter von 3,48 ± 2,95 Jahren und bescheinigte dem nördlichen Sachsen-Anhalt ein Defizit bei der zeitgerechten Versorgung des Hodenhochstands. Nach der Leitlinienaktualisierung konnte keine signifikante Veränderung des Operationsalters festgestellt werden.

Weiterlesen ...

Der Anästhesist als perioperativer Mediziner

Dr. Christine Schneemilch
Dr. Christine Schneemilch

Schneemilch C.1, Meyer F.2

1 Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie, Universitätsklinikum Magdeburg
2 Klinik für Allgemein-, Viszeral- & Gefäßchirurgie, Universitätsklinikum Magdeburg

Zusammenfassung
Hintergrund: Obwohl die Aufgaben des Anästhesisten mit Anästhesie, Intensiv- und Notfallmedizin sowie Schmerztherapie sehr vielseitig sind, existier(t)en teils Wissensdefizite über seine Position im Krankenhaus und seine Zuständigkeiten im perioperativen Ablauf, die aus fachübergreifender Sicht insbesondere dem Chirurgen jedoch deutlich vor Augen stehen sollten.

Ziel: Darstellung fachspezifischer, d. h. anästhesiologischer, intensivmedizinischer und schmerztherapeutischer Charakteristika zur weiteren Entwicklung eines interdisziplinären gegenseitigen Grundverständnisses vor dem Hintergrund einer zu verfolgenden Optimierung klinischer, stark integrativ geprägter Alltagsabläufe.

Methode: Narrative Kurzübersicht, basierend auf klinischen Erfahrungen und selektiven Literaturangaben.

Ergebnisse/Eckpunkte: Seit 1953 gebührt dem Anästhesisten auch formal durch gewährte Eigenständigkeit ein fester und ebenbürtiger Platz in der Vor- und Nachbehandlung operativ versorgter Patienten mit sukzessivem Aufbrechen der traditionellen hierarchischen Sichtweise zur partnerschaftlichen interdisziplinären Zusammenarbeit auf Augenhöhe.

Weiterlesen ...

Was muss der Allgemein- und Viszeralchirurg von der Strahlentherapie wissen? (Teil 2)

Dr. Peter Hass Foto: privat
Dr. Peter Hass, Foto: privat
Dr. Christian Ostheimer Foto: UKH
Dr. Christian Ostheimer, Foto: UKH

Ostheimer C.1 *, Hass P.2 *, Meyer F.3, Kornhuber C.1, Reese T.1,
Gademann G.2 und Vordermark, D.1

1 Universitätsklinik und Poliklinik für Strahlentherapie,
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle (Saale), Deutschland
2 Universitätsklinik für Strahlentherapie, Otto-von-Guericke-Universität
Magdeburg A. ö. R., Magdeburg, Deutschland
3 Universitätsklinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie,
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg A. ö. R., Magdeburg, Deutschland

*) Beide Autoren trugen gleichermaßen zum Artikel bei und sind daher
gleichberechtigt als Erstautor zu betrachten.

Strahlentherapeutische Aspekte in der Allgemein- und Viszeralchirurgie – Teil 2

Überarbeitete und ergänzte Zweitveröffentlichung von: Ostheimer et al., Was muss der Allgemein- und Viszeralchirurg von der Strahlentherapie wissen? – Strahlentherapeutische Aspekte in der Allgemein- und Viszeralchirurgie, Zentralbl Chir 2015; 140(1): 83-93
DOI: 10.1055/s-0034-1383338, Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Einleitung
Im ersten Teil des Artikels (Was muss der Allgemein- und Viszeralchirurg von der Strahlentherapie wissen?), welcher einen Überblick über die für den Allgemein- und Viszeralchirurgen relevanten strahlentherapeutischen Behandlungsoptionen in der interdisziplinären onkologischen Therapie geben soll, wurde die multimodale Tumortherapie des Rektum- und Ösophaguskarzinoms aus radioonkologischer Sicht behandelt.

Der zweite Teil thematisiert im Folgenden die aus allgemein- und viszeralchirurgischer Sicht relevanten strahlentherapeutischen Behandlungsmöglichkeiten des Weichteilsarkoms, Analkarzinoms sowie von Lebermalignomen (exemplarisch Lebermetastasen des kolorektalen und Mammakarzinoms).

Weiterlesen ...

Was muss der Allgemein- und Viszeralchirurg von der Strahlentherapie wissen?

Dr. Peter Hass Foto: privat
Dr. Peter Hass, Foto: privat
Dr. Christian Ostheimer Foto: UKH
Dr. Christian Ostheimer, Foto: UKH

Ostheimer C.1 *, Hass P.2 *, Meyer F.3, Kornhuber C.1, Reese T.1,
Gademann G.2 und Vordermark, D.1

1 Universitätsklinik und Poliklinik für Strahlentherapie,
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle (Saale), Deutschland
2 Universitätsklinik für Strahlentherapie, Otto-von-Guericke-Universität
Magdeburg A. ö. R., Magdeburg, Deutschland
3 Universitätsklinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie,
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg A. ö. R., Magdeburg, Deutschland

*) Beide Autoren trugen gleichermaßen zum Artikel bei und sind daher
gleichberechtigt als Erstautor zu betrachten.

Strahlentherapeutische Aspekte in der Allgemein- und Viszeralchirurgie – Teil 1

Überarbeitete und ergänzte Zweitveröffentlichung von: Ostheimer et al., Was muss der Allgemein- und Viszeralchirurg von der Strahlentherapie wissen? – Strahlentherapeutische Aspekte in der Allgemein- und Viszeralchirurgie, Zentralbl Chir 2015; 140(1): 83-93
DOI: 10.1055/s-0034-1383338, Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Weiterlesen ...