Chirurgische Therapie von Lebermetastasen kolorektaler Karzinome

Prof. Dr. Dr. h.c. Roland S. Croner
Prof. Dr. Dr. h.c. Roland S. Croner

Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Transplantationschirurgie
Universitätsklinikum Magdeburg A. ö. R., Medizinische Fakultät Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

Hintergrund

Die Resektion kolorektaler Lebermetasasen (KRLM) ist der bisher einzig etablierte kurative Ansatz zur Optimierung des Langzeitüberlebens der betroffenen Patienten. Hierdurch kann ein 5-Jahres-Gesamtüberleben von etwa 58 % ermöglicht werden [1]. Aus diesem Grund müssen Patienten mit KRLM, wenn immer möglich für eine Leberresektion evaluiert werden. Problematisch ist es, wenn Patienten zu spät für eine mögliche chirurgische Therapie vorgestellt werden. Hierdurch kann für diese dann ein Behandlungsnachteil entstehen [2].

Heutzutage werden die Therapiekonzepte von Patienten mit metastasiertem Tumorleiden meist in interdisziplinären Tumorboards festgelegt. Die Resektabilität von KRLM wird allerdings von den beteiligten Fachdisziplinen unterschiedlich interpretiert [3]. Studien haben gezeigt, dass 44 – 63 % von initial als palliativ behandelte Patienten mit KRLM durch erfahrene Leberchirugen als resektabel eingeschätzt werden [4]. Allerdings unterscheiden sich auch chirurgische Einschätzungen hinsichtlich der Möglichkeit einer Resektion von Lebermetastasen erheblich, was Ausdruck der individuellen Ausbildung und Erfahrung in diesem Bereich ist [5].

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