Privatdozent Dr. med. habil. Hans-Christof Renner leitet seit 1. August 2013 als neuer Chefarzt die Klinik für Neurochirurgie am Städtischen Klinikum Dessau. Damit folgte er Dr. med. Ralph Schön nach, der in den Ruhestand ging. Dr. Schön gründete vor 15 Jahren die Klinik für Neurochirurgie und etablierte eine der modernsten und leistungsfähigsten Abteilungen in Mitteldeutschland. Jährlich werden etwa 1200 Patienten stationär behandelt.
Mit Dr. Renner gewinnt das Klinikum einen erfahrenen Neurochirurgen, der die modernsten Möglichkeiten zu nutzen weiß: „Apparativ sind hier alle Bereiche auf dem neuesten Stand, sodass die diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten sich auf dem höchsten Niveau befinden.“ Über zwölf Jahre arbeitete Dr. Renner zuvor am Universitätsklinikum Leipzig, davon die letzten neuneinhalb Jahre als leitender Oberarzt und stellvertretender Klinikdirektor. Neben der Anerkennung als Facharzt für Neurochirurgie besitzt er die Zusatzbezeichnung „Spezielle Neurochirurgische Intensivmedizin“ und ist von der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie auf dem Gebiet der „vaskulären Neurochirurgie“ zertifiziert.
„Die Neurochirurgische Klinik ist exzellent ausgestattet. Wir verfügen nicht nur über eine Navigationseinheit der neuesten Generation, eine Endoskopieeinheit und ein intraoperatives Monitoring, sondern darüber hinaus über einen intraoperativen Ultraschall und die zwei mikroskopgestützten Floureszenzverfahren 5-ALA und Infrarot 800 – Indozyaningrün (ICG) Angiographie. Wir können somit nicht nur während der gesamten Operation alle für uns relevanten Funktionen monitoren, sondern gegebenenfalls auch direkt auf Änderungen reagieren. Wir sind in der Lage, so minimalinvasiv wie geboten unter Schonung funktionell wichtiger Strukturen und Bahnen mit dem höchstmöglichen Sicherheitsgrad und größter Effektivität zu arbeiten.“
Mehr Sicherheit bei Hirngefäß-Operationen durch ICG-Angiographie
Als vaskulärer Neurochirurg freut sich Dr. Renner besonders über die Anschaffung der Infrarot 800 – Indozyaningrün (ICG) Angiographie. Diese ermöglicht eine intraoperative strahlenbelastungsfreie Darstellung der relevanten Hirngefäße. „Die durchzuführenden spezifischen Veränderungen an den Hirngefäßen wie auch die zu schonenden Gefäßabschnitte können intraoperativ jederzeit visualisiert werden. Dieses Verfahren verbessert die Sicherheit und den Erfolg neurovaskulärer Eingriffe erheblich“, so Dr. Renner.
Interdisziplinäres Team aus Neurochirurgen, Neuroradiologen und Strahlentherapeuten
Die Behandlung neurovaskulärer Erkrankungen will Dr. Renner in Zusammenarbeit mit der Abteilung für Neuroradiologie weiter ausbauen. Sie umfasst vor allem die Therapie von Hirngefäßaneurysmen, Arteriovenösen Malformationen, Cavernomen und Duralen AV-Fisteln. Die Abteilung für Neuroradiologie stellt dabei einen unverzichtbaren Partner nicht nur in der Diagnostik sondern auch für die endovaskuläre Therapie dar. „Welche Therapieoption - operativ versus endovaskulär oder kombiniert - zum Zuge kommt, kann nicht standardisiert definiert werden. Sie bleibt letztlich immer eine Individualentscheidung, die zwischen dem interventionell tätigen Neuroradiologen und dem Neurochirurgen gefällt werden muss. In ausgewählten Fällen kann alternativ eine stereotaktische Bestrahlung indiziert sein.“ Auch in dieser Hinsicht kommt in Dessau das innovativste Radiochirurgiesystem zum Einsatz. Diese technischen Gegebenheiten können aus der Erfahrung von Dr. Renner nur deshalb optimal genutzt werden, weil die Klinik für Neurochi-rurgie des Städtischen Klinikums Dessau fest in ein entsprechendes interdisziplinäres Miteinander eingebunden ist.
| Pi Städtisches Klinikum Dessau