Deutsch-arabisches Handbuch für psychisch kranke Patienten
Die Anamnesebögen erleichtern die Verständigung mit Flüchtlingen, die kein deutsch sprechen/Auch andere Kliniken können Handbuch nutzen
Die algerische Assistenzärztin Sekoura Attig von der Alexianer Klinik Bosse Wittenberg hat deutsch-arabische Kommunikationsbögen für psychiatrische Patienten entwickelt. Mit diesen können psychisch kranke Menschen aus dem arabischen Sprachraum in die Klinik aufgenommen werden, auch wenn kein arabisch sprechender Arzt im Dienst ist.
Bereits im November 2015 hatte der ebenfalls an der Klinik Bosse tätige syrische Arzt Eyad Rajab ein zweisprachiges Handbuch für die Aufnahme neurologischer Patienten erarbeitet.
Zwar kann die vielschichtige und individuelle Anamnese bei psychiatrischen Patienten nicht allein anhand der zweisprachigen Bögen erfolgen. Zu einem späteren Zeitpunkt ist ein weiteres Gespräch mit einem muttersprachlichen Arzt erforderlich, um die Dia-gnose zu stellen. „Der diensthabende Arzt kann aber eine erste Verdachtsdiagnose erstellen. Er kann abschätzen, ob eine psychiatrische Krisensituation vorliegt, und Maßnahmen einleiten“, so Sekoura Attig, die auf der Akutstation St. Stephanus arbeitet. Insbesondere bei suizidgefährdeten Patienten sei ein schnelles Handeln unabdingbar. Das deutsch-arabische Dokument umfasst allgemeine Informationen zum Aufenthalt im Krankenhaus, die pflegerische Anamnese, einen Fragebogen zur psychiatrischen Anamnese und Befunderhebung sowie die Familienanamnese.
Die Klinik Bosse stellt die Anamnesebögen anderen Krankenhäusern und medizinischen Einrichtungen zur Verfügung. Interessenten wenden sich an Chefarzt Dr. Nikolaus Särchen per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.
| Pi Alexianer