Experten rechnen bei Osteoporose mit einem Patientenanstieg von 25 Prozent* bis zum Jahr 2050. Die Ursache liegt in der immer höheren Lebenserwartung der Bevölkerung. Dementsprechend prognostiziert die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie e. V. (DGOU) einen Anstieg von Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems und befürwortet die ärztliche Weiterbildung auf diesem Gebiet.

„Bei Osteoporose setzen wir sowohl auf konservative als auch auf operative Versorgungskonzepte. In jedem Fall müssen individuelle Faktoren berücksichtigt werden und Absprachen zwischen Klinikärzten und den weiterbehandelnden Ärzten in der Niederlassung selbstverständlich sein“, sagt Dr. Joachim Zagrodnick. Der Ärztliche Direktor und Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie des Städtischen Klinikums Dessau leitete zusammen mit Oberärztin Jördis Heidmann einen Kongress zum Thema „Osteoporose-Standards, konservative und operative Therapie – was ist neu?“

Während der 5. Orthopädisch-Unfallchirurgischen Tagung in Dessau-Roßlau beleuchteten zwölf Referenten aus Mitteldeutschland verschiedene Schwerpunkte der Osteoporosetherapie. Das Themenspektrum reichte von der aktuellen Leitlinie der Osteoporose bis hin zur medikamentösen Therapie, die Prof. Dr. Dieter Felsenberg darstellte. Der Begründer und Leiter des Zentrums für Muskel- und Knochenforschung am Fachbereich Humanmedizin der Freien Universität Berlin (jetzt Charité – Universitätsmedizin Berlin Campus Benjamin Franklin), gilt international als Spitzenforscher auf diesem Gebiet. Die Fachdiskussion widmete sich zudem den Metabolischen Osteopathien, der Osteoporose im Kontext von Ernährungsfaktoren sowie der konservativen Behandlung.

Den Teilnehmenden vermittelte die Tagung aktuellste Erkenntnisse zur Osteoporose und zeigte wiederholt die Relevanz der interdisziplinären Zusammenarbeit auf.
Fachübergreifende Behandlungsstrategien spielen auch in der Neurochirurgie eine Rolle. Über 130 verschiedene Tumoren des zentralen Nervensystems sind laut Klassifikation der Weltgesundheitsorganisation bekannt. Sie werden hinsichtlich der zellulären Herkunft, Zellzusammensetzung und des Wachstumsverhaltens unterschieden. Circa 9,7 Männer bzw. 7,3 Frauen von 100.000 Menschen erkranken in Deutschland jedes Jahr an bösartigen primären Hirntumoren. Was die Statistik des Robert-Koch-Instituts aus dem Jahr 2013 nicht erfasst, sind die aus der Erkrankung resultierenden Konsequenzen für Patienten und Angehörige. Deren schwierige Situation rückt der Welthirntumortag der Deutschen Hirntumorhilfe alljährlich am 8. Juni in den öffentlichen Blickpunkt. Rund um dieses Datum finden bundesweit Veranstaltungen statt, die Ärzten, Betroffenen und Interessierten als Informations- und Austauschforen dienen.

Die Klinik für Neurochirurgie des Städtischen Klinikums Dessau beteiligte sich daran und lud am 11. Juni zu einer Konferenz ein. „Wir beschäftigten uns diesmal mit Hirnmetastasen und Lymphomen“, informiert Privatdozent Dr. Christof Renner. Der Chefarzt leitet seit 2013 die Klinik für Neurochirurgie und behandelt mit seinem Team hier rund 1.200 Patienten pro Jahr. Die diesjährige Tagung gestaltete Dr. Renner zusammen mit Spezialisten vom Universitätsklinikum Magdeburg und vom Städtischen Klinikum Dessau als ein auch für Patienten offenes Forum.

Quelle: * F. U. Niethard: „Bedarfsanalyse – Bedarfsplanung“, Orthopädie und Unfallchirurgie – Mitteilungen und Nachrichten, 2016/1