Antragsentwicklung Norddeutsche Schlichtungsstelle 2010 - 2016
2016 ist mit 4070 neuen Fällen in der Gesamtbetrachtung des gesamten norddeutschen Zuständigkeitsbereiches, der sich auf die 10 Landesärztekammerbereiche Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Saarland, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen erstreckt, im Vergleich zu den Jahren 2015 (4290) und 2014 (4265), ein Rückgang der Antragszahlen um 5,1 % zu verzeichnen.
Antragsentwicklung in Sachsen-Anhalt
Die Antragsentwicklung der letzten Jahre im Kammerbereich Sachsen-Anhalt zeigt im Vergleichszeitraum in etwa gleichbleibende Antragszahlen.
Entscheidungen in Sachsen-Anhalt 2016
Im Jahre 2016 wurden 214 Verfahren aus dem Kammerbereich Sachsen-Anhalt mit einer Entscheidung über die geltend gemachten Schadenersatzansprüche abgeschlossen. Der Prozentsatz der begründeten Ansprüche (Behandlungs- bzw. Aufklärungsfehler und Kausalität bejaht) lag 2016 im Kammerbereich Sachsen-Anhalt bei 27,1 %.
Der Prozentsatz der begründeten Ansprüche (Behandlungs- bzw. Aufklärungsfehler und Kausalität bejaht) über die gesamten 2450 Sachentscheidungen der Schlichtungsstelle in 2016 beträgt 26,9 %.
Die häufigsten Krankheiten, die 2016 in Sachsen-Anhalt zur Anrufung der Schlichtungsstelle führten, zeigt nachstehendes Diagramm.
Blick auf die Versorgungsebenen
Die Auswertung der Behandlungsorte (Versorgungsebenen) zeigt, dass die Fälle mit 85 % aus dem Klinikbereich stammen, während der niedergelassene Bereich mit 15 % beteiligt war. Insgesamt handelte es sich in den 214 entschiedenen Fällen um 253 Antragsgegner (Ärzte, Abteilungen), von denen 215 im Krankenhausbereich und 38 im niedergelassenen Bereich anzusiedeln waren.
Die am häufigsten beteiligten Fachgebiete 2016 in Sachsen-Anhalt
Im niedergelassenen Bereich (N= 38)
Im Klinikbereich (N= 215)
Die häufigsten Fehlerarten
Im Klinikbereich und im niedergelassenen Bereich sind unterschiedliche Fehlerarten festzustellen.
Schwerpunkte im niedergelassenen Bereich gab es bei der bildgebenden Diagnostik sowie bei der Überweisung zum Facharzt/Konsil.
Der Schwerpunkt im Klinikbereich lag ebenfalls bei der bildgebenden Diagnostik.
Zusammenfassend ergibt sich bei Analyse der erhobenen Daten für den Kammerbereich Sachsen-Anhalt ein gegenüber den Vorjahren nicht signifikant unterschiedliches Bild. Zwar senkte sich die Beteiligung der häufigsten Fachgebiete im niedergelassenen Bereich bei der Orthopädie/Unfallchi-rurgie von 26,3 % (2015) auf 15,8 % und erhöhte sich in der Allgemeinchirurgie von 7,9 % (2015) auf 18,4 % sowie bei der Inneren Medizin von 5,3 % (2015) auf 10,5 %. Angesichts der geringen absoluten Zahlen der Fälle (n=38) sind diese Änderungen nicht als erheblich zu bewerten.
Kerstin Kols, Ass. jur.
Geschäftsführerin
Schlichtungsstelle für Arzthaftpflichtfragen
der norddeutschen Ärztekammern
Hans-Böckler-Allee 3, 30172 Hannover
Tel.: 0511/380 2416 oder -2420, Fax: 0511/380 2406
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Internet: www.schlichtungsstelle.de