
Neuer Chefarzt der Frauenklinik am AMEOS Klinikum Halberstadt
Seit Oktober 2016 ist Privatdozent Dr. med. Markus Hermsteiner neuer Chefarzt der Frauenklinik am AMEOS Klinikum Halberstadt. Der gebürtige Westfale, Jahrgang 1961, begann das Studium der Humanmedizin an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Als Stipendiat des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) besuchte er für ein Jahr die Medizinische Fakultät der Universität Bristol, England. Nach Gießen zurückgekehrt, promovierte er am Physiologischen Institut im Bereich der Zellbiologie.
Beruflicher Werdegang
Dr. Hermsteiner gelangte über das Praktische Jahr zur Gynäkologie. Er begann seine Weiterbildung zum Facharzt am Akademischen Lehrkrankenhaus Lich, wo er sein Wahltertial absolviert hatte. Drei Jahre später wechselte er an das Zentrum für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Universität Gießen. Nach Abschluss der Weiterbildung war er zunächst am Aufbau tagesklinischer Strukturen in der Gynäkologischen Onkologie beteiligt und leitete danach mehrere Jahre die Ambulanz für pränatale Diagnostik und gynäkologische Sonographie. Er erwarb die Schwerpunktbezeichnungen Spezielle Geburtshilfe und Perinatalmedizin sowie Gynäkologische Onkologie.
Wissenschaftlich beschäftigte sich Dr. Hermsteiner mit den Grundlagen endokriner Gefäßregulation. Er übernahm 1996 das Mikrogefäßlabor der Universitäts-Frauenklinik Gießen, baute dieses mit Mitteln eines Förderstipendiums der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) aus und konnte für zwei Projekte die Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gewinnen. Im Rahmen dieser Arbeiten gelang es, vasoaktive Eigenschaften des Humanen Choriongonadotropins (HCG) nachzuweisen und zu quantifizieren; 2002 habilitierte sich Dr. Hermsteiner über diese Thematik. Nach der Berufung zum Privatdozenten trat er 2003 die Stelle des Leitenden Oberarztes der Gynäkologie und Geburtshilfe am Diakoniekrankenhaus Rotenburg an, einem Maximalversorger im ländlichen Raum zwischen Bremen und Hamburg; im Jahr 2009 übernahm er die Chefarztposition an der HELIOS Mariahilf Klinik im Hamburger Süden. Dort widmete er sich zunächst dem Aufbau der minimal invasiven Chirurgie, dann der Ausweitung des Brustzentrums und des Perinatalzentrums (Level 2) mit zuletzt über 1700 Geburten pro Jahr. Im Frühjahr 2014 wurde er zum Leiter der Arbeitsgemeinschaft Geburtshilfe innerhalb der HELIOS-Fachgruppe Gynäkologie berufen, die bundesweit über 50 Frauenkliniken repräsentiert; 2015 übernahm er den Vorsitz des Fachgremiums Geburtshilfe und Neonatologie der Externen Qualitätssicherung Hamburg.
Das Frau-Mutter-Kind-Zentrum in Halberstadt
Die Frauenklinik in Halberstadt blickt auf eine lange Geschichte zurück. Nachdem das alte St. Salvator Krankenhaus durch die verheerenden Bombenangriffe vom 08. April 1945 schweren Schaden genommen hatte, war nach Ende des Zweiten Weltkriegs zunächst nur eine chirurgische und internistische Grundversorgung möglich. Die Gynäkologie konnte dann 1952 als eine der ersten zusätzlichen Fachabteilungen den Betrieb aufnehmen, 1959 folgte die Kinderklinik. Die traditionell enge Zusammenarbeit dieser beiden Fachabteilungen mündete im Juni 2005 in der Gründung des Frau-Mutter-Kind-Zen-trums (FMKZ). Das Zentrum ist als Perinataler Schwerpunkt fest in die Versorgung von Risikoschwangerschaften und Frühgeburten eingebunden. Es steht von Beginn an unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Familien, Senioren, Frauen und Jugend und ist Netzwerkpartner der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Familienfreundlichkeit als zentrales Motto gilt nach außen wie nach innen: dies spiegelt sich in der erfolgreichen Teilnahme am Audit Beruf und Familie wider; 2005 noch Pilotprojekt, darf sich das Audit mit mehr als 1500 zertifizierten Einrichtungen mittlerweile als etablierte Einrichtung betrachten. Nach 2008, 2011 und 2014 steht 2017 nicht nur die erneute Re-Zertifizierung an, sondern auch der Ausbau der Pränatalmedizin im Rahmen von Spezialsprechstunden. Die bereits begonnene Einbindung weiterer Fachdisziplinen wie der Urologie und der Diabetologie in das Zentrum ist ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zur möglichst wohnortnahen Versorgung von Risikoschwangeren – auch in frühen Schwangerschaftswochen.
Ebenso prägt die Bündelung von Kompetenzen durch interdisziplinäre Zusammenarbeit die Projekte der Gynäkologie im Jahr 2017. Das von Urologie, Allgemeinchirurgie und Gynäkologie getragene Beckenbodenzentrum befindet sich in den Vorbereitungen für die Re-Zertifizierung durch die Deutsche Kontinenzgesellschaft. Zusätzlich wird die Physiotherapie in diesem Bereich neu aufgestellt und in der Klinikambulanz eine gemeinsame Anlaufstelle der drei Fachabteilungen unter oberärztlicher Leitung geschaffen. Gefördert wird die interdisziplinäre Versorgung durch die Einrichtung von entsprechenden pflegerischen Einheiten im stationären Bereich, sowohl für das Beckenbodenzentrum als auch für onkologische Erkrankungen des Bauchraums und des Beckens. So weitet das AMEOS Klinikum Halberstadt nicht nur das operative Spektrum aus, sondern intensiviert gleichzeitig die psycho-onkologischen und palliativmedizinischen Angebote.
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AMEOS Klinikum Halberstadt
Akademisches Lehrkrankenhaus
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Gleimstraße 5, D - 38820 Halberstadt
Tel.: +49 3941 64 2249, Fax: +49 3941 64 2200
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Internet: www.ameos.eu
Fotos: AMEOS Klinikum