Seit Januar 2017 ist Dr. med. Frank Weigmann leitender Oberarzt in der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Diakoniekrankenhaus Halle. Mit ihm gewinnt die Einrichtung einen neuen Behandlungsschwerpunkt: die Adipositastherapie. Aktuell entsteht hier ein neues Adipositaszentrum in Sachsen-Anhalt.
Als Viszeralchirurg baute Dr. med. Frank Weigmann bereits in der Vergangenheit ein Adipositaszentrum auf und leitete dieses bis 2016. Im Diakoniekrankenhaus kann er somit auf bereits verfügbare Erfahrungen und vorhandenes KnowHow zurückgreifen und ein weiteres Adipositaszentrum am Standort Halle aufbauen. Dies ist mit Blick in die aktuellen Kennzahlen der (Neu)erkrankungen und prognostischen Vorhersagen dringend erforderlich. Sachsen-Anhalt weist einen deutlichen Versorgungsbedarf auf, dem gerade über die Verbundstrukturen von Diakoniekrankenhaus und Poli Reil MVZ ideal begegnet werden kann. Ambulante Behandler können kurze Wege in das Netz des Adipositaszentrum finden, um die individualisierte Adipositastherapie anzubahnen. Mit dem Wissen um die Komplexität der Pathogenese bei Adipositas bündelt Dr. Frank Weigmann über die Verzahnung verschiedener beruflicher Teildisziplinen ein interdisziplinäres Arbeitsteam, das adäquate therapeutische Antworten auf die jeweils individuellen Krankheitsgeschehen findet. Es geht um weit mehr als um Chirurgie. Operationen wie Sleevegastrektomie oder Magenbypass sind als chirurgische Interventionsmöglichkeiten zur Gewichtsreduktion hochbedeutend, stellen jedoch nur einen Teilbereich der Adipositastherapie dar. Es gilt auch, konservative Behandlungsmöglichkeiten in den Bereichen Bewegungs-, Ernährungs- und Verhaltenstherapie zu sichern.
Das Adipositasteam am Diakoniekranknehaus Halle wächst, sodass perspektivisch eine nachhaltige medizinische Versorgungsstruktur adipöser Menschen vorgehalten werden kann. Chirurgisch verlagert sich der Fokus, ausgehend von einem ursprünglich „bariatrischen“ Ansatz mit der Zielgröße „Body-Maß-Index“ hin zur metabolischen Chirurgie, die regelrecht revolutionäre Therapieansätze in der Behandlung des Diabetes mellitus Typ II bei bestehender Adipositas verfolgt. So steht das metabolische Syndrom, bisher traditionell ein internistisches Krankheitsbild, in der Adipositastherapie im Vordergrund.
Konkret heißt das: im Diakoniekrankenhaus Halle werden Strukturen geschaffen, die metabolischen Erkrankungen wie Diabetes mellitus Typ II, arterielle Hypertonie, Lipidstoffwechselstörungen und kardiovaskuläre Begleiterkrankungen in die Behandlung bei Adipositas einschließen. Dies wiederum begründet die breite interdisziplinäre Vernetzung über Kardiologen, Endokrinologen, Diabetologen und Psychologen zur Indikationsstellung im Falle einer geplanten adipositas-chirurgischen Intervention, um möglichst nur die Patienten zu operieren, die auch von einer solchen Operation langfristig profitieren.
Von besonderem Vorteil erweist sich beim Aufbau dieser vielgestaltigen Strukturen die enge kollegiale Zusammenarbeit zweier über Jahrzehnte befreundeter Fachkollegen derselben chirurgischen Schule. Das Diakoniekrankenhaus Halle freut sich, dass mit dem Zusammentreffen von Dr. med. Frank Weigmann und Chefarzt Dr. med. Thomas Plettner eine altbewährte Arbeitseinheit wieder zusammenfindet, die die etablierten viszeralchirurgischen Strukturen kompetent weiterführt und um das Spektrum der minimalinvasiven Chirurgie, der Adipositas- und Refluxchirurgie sowie der Proktologie ergänzt.
| Pi Diakoniewerk Halle