

(Foto: Melitta Dybiona)
Direkt aus Magdeburg sahen die Kongress-Teilnehmer spezielle laparoskopische und roboterassistierte Eingriffe, moderne uro-radiologisch-bildgeführte Therapien der Niere, Fokale Therapien der Prostata sowie Verfahren moderner Prothetik wie die Implantation eines künstlichen Harnleiters, ein Verfahren, welches speziell in der Universitätsmedizin Magdeburg europaweit führend durchgeführt wird. Hintergrund des Events war der 2010 ins Leben gerufene UroClub, der sich in den vergangenen Jahren als ansprechende und innovative Veranstaltungsreihe im Spannungsfeld zwischen Wissenschaft und OP-Techniken in der Urologie und Uro-Onkologie etabliert hat.
Prof. Dr. Martin Schostak, Direktor der Universitätsklinik für Urologie und Kinderurologie Magdeburg, wertete die Live-Übertragung als große Anerkennung und auch Herausforderung: „Auch beim Operieren gibt es so etwas wie Lampenfieber.“ PD Dr. Liehr erklärt, warum: „Man operiert und kommuniziert im Team, muss aber gleichzeitig auf die Fragen aus dem Kongress-Saal reagieren. Er zitiert den Kommentator: „Wir schalten live nach Magdeburg, jetzt kommt die heiße und entscheidende Phase…, Herr Liehr welche Schritte gehen Sie jetzt, erklären Sie bitte, warum so und nicht althergebracht…?“ Nach Meinung aller Teilnehmer ist genau dieses „Auf-die-Finger-schauen“ das Spannende. Eben wenn die „verschiedenen-Wege-nach-Rom“ von den Experten öffentlich diskutiert werden.

Doch wie plant man ein solches Mammut-Projekt? Erfolgreich war dies nur durch eine sehr gute Vorbereitung: Im Vorfeld mussten die Operationen koordiniert und mit den anderen Krankenhäusern abgestimmt werden, schließlich wollten wir verschiedene OPs zeigen. Weiterhin entstanden im Vorfeld Videosequenzen von minimal-invasiven Eingriffen, die von Radiologen und Strahlentherapeuten in Zusammenarbeit mit der urologischen Universitätsklinik entwickelt und durchgeführt werden. Diese wurden dann hier vor Ort live kommentiert in Mannheim eingespielt. Eine weitere Herausforderung war die logistische Planung von jeweils zwei Patienten für die entsprechenden OPs, denn Ausfälle sollten aufgrund von plötzlichen Krankheiten oder anderen Erfordernissen unbedingt vermieden werden. Das Entscheidende während dieser Ausnahmesituation war vor allem das gut organisierte Zusammenspiel aller Beteiligten: „Da sich die OP-Teams sehr gut eingearbeitet und vorbereitet hatten und die Operateure sich in den entscheidenden Momenten auf alle verlassen konnten, gestalteten sich die OP-Verläufe, wie man sich diese in solch einem Setting wünscht: Alles lief, wie am Schnürchen – das war einfach großartig! Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle nochmal an die OP-Teams, aber auch an das Team der Schwestern und Pfleger im OP-Saal und auf den Stationen. Ebenfalls bedanken möchte sich das Team der Urologie bei den Anästhesie-Teams, welche durch ihre punktgenauen Narkosen überhaupt erst die Staffelung der OP-Highlights ermöglichten“, betont PD Dr. Liehr.
Ziel der Universitäts-Urologen ist eine hochprofessionell-individuelle und patientenorientierte Behandlung. Dies konnten die Universitäts-Urologen via Satellit live in Mannheim zeigen: „Es muss nicht immer gleich ‚geschnitten‘ werden, wir entscheiden dies für jeden Patienten individuell. Viele von den gezeigten, sehr speziellen Operationen sind Therapieempfehlungen, welche in unserer neu entwickelten Sprechstunde URBIT (Uro-Radiologisches Zentrum für bildgeführte Diagnostik und Therapie) mit den Patienten gemeinsam erarbeitet wurden. Hier beraten wir unsere Patienten und finden in unserer gut gefüllten ‚Therapie-Toolbox‘ für jeden Patienten die optimale Therapie.“
| Pi UKM