Die Zukunft der internistischen Versorgung in Sachsen-Anhalt war Schwerpunktthema der IMSA-Jahrestagung, die am 18. und 19. November in der Leucorea in Lutherstadt Wittenberg sowie online stattfand.
In seinem Grußwort zeichnete der Ärztliche Direktor des Universitätsklinikums Halle (Saale), Prof. Dr. Thomas Moesta, die Perspektive einer standortübergreifenden Zusammenarbeit für die stationäre Versorgung. „Was es hierzu jetzt braucht, sind Kooperationen unterschiedlicher Träger“, so Moesta. „In der Coronakrise haben wir gelernt, neue Konzepte zu entwickeln, die vorher undenkbar schienen“. „Aber auch die ambulante Versorgung wird sich grundlegend wandeln“, so Prof. Patrick Jahn, Professor für Versorgungsforschung an der Universität Halle. Als Beispiel berichtete er von einem Modellprojekt unter Einschluss modernster Techniken wie Assistenzrobotern und Drohnen, das unter dem Dach des BMBF-geförderten Projektes „Translationsregion für digitale Gesundheitsversorgung TDG“ entstand.
Kooperation stand auch im Zentrum einer Sitzung zur schwerpunktübergreifenden Behandlung in der Inneren Medizin. Sei es die Behandlung des kardiorenalen Syndroms, der Fettleber bei Diabetes oder der vielfältigen Folgekrankheiten unter der sehr segensreichen onkologischen Therapie mit Immuncheckpoint-Inhibitoren, die Zusammenarbeit verschiedener internistischer Schwerpunkte wird immer wichtiger. Die Referate stellten eindrucksvoll die hohe fachliche Kompetenz der Internisten im Lande unter Beweis.
Dass die Innere Medizin in Sachsen-Anhalt auch wissenschaftlich blüht, zeigten Postersessions und die Sitzung „Kommentierte Referate“. In beiden Formaten konnte vor allem der Nachwuchs seine Leitungsfähigkeit belegen. Referate vor dem Plenum, begleitet von Koreferaten erfahrener Spezialisten waren nach Ansicht vieler Teilnehmer ein besonderes Highlight des Kongresses.
Am zweiten Tag bot das Hybridformat die Gelegenheit, überregional bekannte Referenten in das Programm mit einzubinden, die brandaktuelle Entwicklungen und Zukunftsperspektiven zu Fragen wie dem populationsbasierten Lungenkrebsscreening, der evidenzbasierten Komplementärmedizin in der onkologischen Therapie, telemedizinischer Ansätze zur Herzinsuffizienzversorgung und der Zukunft der Intensivmedizin adressierten. Daneben standen State-of-the-Art Vorträge zu wichtigen Krankheitsbildern wie Pankreatitis, Asthma, Herzklappenerkrankungen und chronischer Nierenkrankheit, die den Zuhörern Einblick in aktuelle Entwicklungen erlaubten. Die Innere Medizin in Sachsen-Anhalt ist bereits jetzt sehr kooperativ aufgestellt, die fachliche Interaktion zwischen den Standorten lebt. „Die Jahrestagung in den schönen Räumlichkeiten der Leucorea bot eine willkommene Gelegenheit zum persönlichen Austausch und zum Ausbau der Netzwerke“, so die Kongresspräsidenten Prof. Matthias Girndt aus Halle und PD Dr. Roland Prondzinsky aus Merseburg. „Schon jetzt freuen wir uns auf das nächste Jahrestreffen 2023 in Magdeburg“.
Korrespondenzanschrift:
Gesellschaft für Innere Medizin in Sachsen-Anhalt IMSA
Herrn Prof. Mathias Plauth,
Dessau-Roßlau
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Internet: www.imsa.de
Fotos: IMSA