Bundesweit erstmalig ging am 6. Juni 2013 die neueste Generation der Bestrahlungstherapie in einer nicht universitären Medizineinrichtung in Betrieb. „Es ist ein Novum, von dem unsere Krebspatienten profitieren werden“, bestätigt Verwaltungsdirektor Dr. André Dyrna. Das Städtische Klinikum Dessau ist eins von zehn Kliniken in Deutschland und das erste in Sachsen-Anhalt mit einem solchen Hochleistungs-Linearbeschleuniger zur schonenderen Krebsbestrahlung.
Das TrueBeam™ STx mit dem Novalis® Radiochirurgie Programm von Brainlab® ermöglicht die nicht invasive Hochpräzisionsstrahlentherapie. Für den Patienten bringt das viele Vorteile. „Behandlungszeiten können verkürzt und meist ambulant durchgeführt werden. Als eine der fortschrittlichsten Methoden ist damit meistens eine schmerzfreie und schonende Strahlenbehandlung bei Tumoren in Kopf und Körper erreichbar“, berichtet Dr. Joachim Zagrodnick. Für den Ärztlichen Direktor des Städtischen Klinikums Dessau steigert sich dadurch das Leistungsspektrum der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie. „Die jetzt verfügbare Radiotherapie bietet Hoffnung für Patienten mit kritischen Zuständen, die bisher als nicht behandelbar galten und für solche, bei denen eine Operation nicht möglich ist“, so Zagrodnick.
Zehntelmillimetergenauer Präzisionsschub für KrebstherapieZwischen 50 und 80 Behandlungen pro Tag sollen künftig mit dem Hightech-Gerät durchgeführt werden. Der leistungsstarke Linearbeschleuniger rotiert um den Körper des Patienten und gibt die Strahlen aus den jeweils benötigten Winkeln auf den Tumor ab. Der computergesteuerte 6-D-Behandlungstisch bewegt sich automatisch in sechs Richtungen und erzielt dadurch eine exakte Position. Aus der Kombination eines Positionierungssystems und einer Planungs- sowie Behandlungssoftware mit einem Linearbeschleuniger gewinnen die Ärzte Informationen über Form, Größe und Lage des Tumors. Außerdem erleichtert sie die Vorbereitung und Überwachung des Patienten während der etwa 15-20-minütigen Behandlung. „Wir können dadurch die Strahlungsenergie zehntelmillimetergenau in wenigen Sekunden verabreichen und dem Patienten höchstmögliche Sicherheit bei der Bestrahlung geben. Bei vielen Tumoren kommt es auf eine exakte Bestrahlung an, um unmittelbar benachbartes Gewebe nicht zu schädigen. Das ist beispielsweise bei Gehirntumoren so. Und selbst atembedingte Tumorbewegungen, wie bei Lungenkarzinomen, werden von dem neuen System erfasst.“ Der Chefarzt der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Prof. Dr. Ilja Ciernik, erwartet, dass zuweisende Ärzte aus Mitteldeutschland künftig ihre Krebspatienten nach Dessau schicken.
Weitere Informationen unter:
www.klinikum-dessau.de