Nicht indizierte operative Behandlung bei adhäsiver Kapsulitis der Schulter
Aus der Fallsammlung der Norddeutschen Schlichtungsstelle
Kasuistik
Ein 50-jähriger Patient stellte sich in einer Klinik vor und klagte über seit sechs bis acht Wochen bestehende Schmerzen im rechten Schultergelenk. Bei der Untersuchung wurde eine Bewegungseinschränkung mit einer Abduktionsfähigkeit bis 60 Grad nachgewiesen. Schürzen- und Nackengriff waren nicht vorführbar. Mit Röntgenaufnahmen des rechten Schultergelenks in zwei Ebenen wurde der Verdacht auf eine Einengung des Subracromialraums erhoben. Der rechte Arm wurde in einer Bandage ruhiggestellt, Schmerzmittel verordnet und eine MRT-Untersuchung veranlasst.
Diese wurde wenige Tage später durchgeführt. Im Befund wurden eine Bursitis im Subracromialraum und eine Tendenitis im Ansatzbereich der Supraspinatus- und Subscapularissehne angegeben. Aufgrund einer Signalanhebung der infraglenoidalen Gelenkkapsel wurde außerdem der Verdacht auf eine adhäsive Kapsulitis erhoben. Eine Einengung des Subracromialraums wurde nicht erwähnt, das Acromion wurde als Typ 1 beschrieben.