Hirngespinste

Hrsg. v. M. Spitzer u. W. Bertram
Die besten Geschichten über unser wichtigstes Organ

Schattauer Verlag, Stuttgart 2020. ISBN 978-3-608-40042-7, Taschenbuch,
Klappenbroschur, 18,5 x 12 cm, schwarz-weiß illustriert, 383 Seiten, 25,- €

Der Buchtitel – eine Metapher oder der Versuch der Hinführung auf die materiellen Konstruktionsprinzipien unserer geistigen Fähigkeiten? Der Mensch kann nichts besser als denken. Es ist seine evolutionäre Nische. So steht es im Text der vorliegenden Anthologie zu den wissenschaftlichen Grundlagen und Mechanismen unserer geistigen Mühen.

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Die Spur der Buchstaben

Stephan Krass

Steidl Verlag Göttingen 2021, ISBN 978-3-95829-981-8, geb. in Leinen, 21x13 cm, 158 S., 18,00 €

Sie sind Zeichen wie die Sternbilder, die Buchstaben unseres Alphabets. Sie wandern von Wort zu Wort und gehen immer neue Verbindungen ein. Ihrer 26 bilden im Alphabet ein geschlossenes Arsenal dieser Typen. Sie sind, und das ist der unschlagbare Vorzug der Buchstabenschrift gegenüber der Bilderschrift, als Einzelne flexibel und austauschbar, frei flottierende und somit selbstbewusste Gesellen. Sie haben die Freiheit, in immer neue Figurationen einzutreten, neue Bedeutungsfelder abzustecken. Dennoch bleiben sie dieselben Zeichen.

Der Autor Stephan Krass ist mit dem Begriff eines Literaturphilosophen sicher gut, wenn auch nur annähernd beschrieben, der Hochschullehrer und einstige Rundfunkredakteur.

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Über 100 Jahre Autogenes Training

Björn Husmann

Exponate einer Ausstellung zur Geschichte der „konzentrativen Selbstentspannung“

Lengerich: Pabst Science Publishers, 190 S., Hardcover/Din A4, ISBN: 978-3-95853-745-3, 40,00 €, eBook/PDF ISBN: 978-3-95853-746-0, 20,00 €

1920 wurde das Autogene Training (AT) geboren, so sein Begründer Prof. Dr. Dr. h. c. Johannes Heinrich Schultz.
Er veröffentlichte zwar erst 1932 sein Buch „Autogenes Training – konzentrative Selbstentspannung“, aber bereits 12 Jahre zuvor hatte er in Jena Patientinnen und Patienten zur Selbstbeobachtung in Hypnose motiviert. Diese berichteten regelmäßig über Schwere- und Wärmeempfindungen.

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Frei

Lea Ypi

Erwachsenwerden am Ende der Geschichte

Aus dem Englischen von Eva Bonné, Suhrkamp Verlag Berlin 2022, ISBN 978-3-518-43034-7, Oktavformat, Hardcover mit Schutzumschlag, 333 Seiten, 28,00 €

Leushka nennt der hoch verehrte Vater seine Tochter Lea liebevoll. Sie ist das Kind einer ehemals prominenten Familie, von deren politischer Geschichte, der sog. Biografie, das Kind bisher nichts weiß. Es ist die zensierte und durchkämmte Vergangenheit. Sie ist nicht zu verwechseln mit dem Lebenslauf, der einen zugewiesenen Weg in der kollektiven sozialistischen Gesellschaft darstellt.

Lea ist in eine Familie von Intellektuellen im sozialistischen Staat der Volksrepublik Albanien hineingeboren. Die Mutter ist Lehrerin, der Vater Angestellter. Sie leben im seinerzeit wohl unfreiesten Land Europas, das sich selbst in einer Art Paranoia vollkommen isoliert und eingeigelt hat.

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Tagebuch eines Zwangsarbeiters

Jan Bazuin

C. H. Beck Verlag München 2022, herausgegeben von Paul-Moritz Rabe,
aus dem Niederländischen von Marianne Holberg, ISBN 978-3-406-78165-0,
Illustriert von Barbara Yelin, Hardcover 17,5 x 24 cm, 20,- €

Zwangsarbeiter gab es im Wortschatz der NS-Bürokratie nicht. Sie wurden mit den Begriffen Fremdarbeiter, Ostarbeiter, zivile Dienstverpflichtete u. a. umschrieben. Anders als die KZ-Gefangenen unterstanden sie nicht der SS sondern den Arbeitsämtern und waren auch nicht außerorts interniert. Sie wurden in der Bevölkerung bewegt und von dieser auch wahrgenommen. Ihre administrative und kommunikative Behandlung war jedoch durchaus unterschiedlich. Holländer waren z. B. wesentlich besser dran als Polen und Russen. Jedoch waren sie nicht freiwillig in diesem Zustand, zwangsmäßig also.

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