Umberto Eco

Sie haben wieder ein bemerkenswertes Buch herausgebracht, der Autor und der Verlag.
Es passt sich ein in die Reihe der themenbezogenen Geschichtebände der letzten Jahre aus dieser Quelle, allen voran der Geschichte der Schönheit und der der Hässlichkeit (Rez. s. Ärzteblatt Sachsen-Anhalt 12/2004 und 1/2008).
Gegenstand dieses neuen Werkes sind die fantastischen, nicht einfach nur fiktiven Orte. „Hier interessieren uns jedoch Länder und Örtlichkeiten, an die sich heutzutage oder in der Vergangenheit Hirngespinste, Utopien und Illusionen geknüpft haben, weil viele Menschen wirklich glaubten, dass sie irgendwo existierten oder existiert hätten“, so die Erklärung des Autors. Seine Themen, deren Spektrum typischerweise nicht klar in der Motivation begründet ist, hat er zu 15 Kapiteln geformt. Es sind das z. B. Die Erde als Scheibe und die Antipoden; Die Länder der Bibel; Die Länder Homers und die sieben Weltwunder; Die Wanderungen des Grals; Die utopischen Inseln; Die literarischen Stätten und ihre Wahrheit u. a. Eco bietet und setzt die Kenntnis einiger humanistischer Bildungsinhalte voraus, lässt den Leser aber nie im Stich. Man sollte einfach hineingehen, am besten erst einmal mit einem vollständigen Durchblättern. Bildlich plündert er geradezu große Galerien, alte Bibliotheken, private Sammlungen, Kirchen und Museen für die hier gebotenen Genreszenen, Kartenwerke, Tiere und Fabelwesen, schöne Menschen selbstverständlich auch – ein Lese- und Schaugenuss.
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