Hallesche Helden der Heilkunst

Hallesche Helden der HeilkunstHerausgegeben von Achim Lipp und Jürgen Lasch

Universitätsverlag Halle-Wittenberg, Halle 2013,
edition templerkapelle Band 3, ISBN 978-3-86977-062-8  
EUR 20,00

Helden der Heilkunst fragt sich der Leser: sind das nicht alle „Jünger des Asklepios“?

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In Memoriam - Nachruf für Dr. Joseph Müller

Dr. med. Joseph MüllerUnser Vater, Dr. med. Joseph Müller, ist am 4.3.2013 im 96sten Lebensjahr an den Folgen eines schweren Sturzes verstorben. Seine 6 Kinder, 23 Enkel, 33 Urenkel und alle Angehörigen trauern um ihn.

Geboren am 28.8.1917 in Lawau, in der damaligen Provinz Posen, als jüngster Sohn eines Lehrers und Organisten, musste seine Familie als Folge des 1. Weltkrieges 1919 nach Oels in Schlesien umsiedeln.
Nach der Schulzeit bestand er dort 1937 sein Abitur und wurde kurz danach zum Militärdienst eingezogen. Gleichzeitig nahm er sein Medizinstudium in Breslau auf. Hier lernte unser Vater seine spätere Frau, Dr. Maria Antonie Müller, kennen, 1944 heirateten die Eltern mitten in den Wirren des vorletzten Kriegsjahres.

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Thema Titelfoto

Leserbrief von Dr. K. Holzegel zum Titelfoto des April-Heftes

Sehr geehrte Frau Kollegin Heinemann-Meerz,

der Anlass meines Schreibens ist das Titelfoto der Ausgabe 4/13. Es scheint dem Zeitgeist gefolgt, Ärzte mit um den Hals gehängtem Stethoskop abzulichten. Auch auf dem beigefügten Programm zur schwächelnden Blase liegt ein Stethoskop bereit. Hier auf dem Umschlagbild 2 Stethoskopträger, die auf der Editorialseite gleich nochmal erscheinen.
Herrn Thurows Beitrag hat mir sehr gut gefallen, aber leider ein „Prediger in der Wüste” (Jes. 40,3). Auf Seite 61 eine Ärztin, die gleich 2 Stethoskope umgehängt hat. Vielleicht eine Chef- oder Oberärztin?
Aber diese Darstellungen finden sich jetzt in allen einschlägigen Blättern, besonders in der Ärzte Zeitung und dem Deutschen Ärzteblatt. Manchmal stehen auf Fotos 2 oder 3 Ärzte zusammen, die das Stethoskop wie einen Halsorden tragen.
In der Realität kann ich das nicht bestätigen. Zu meiner Zeit galt es als affig, so herumzulaufen.
Und wenn ich in Kliniken oder Praxen bin, sind mir derartige Kollegen und Kolleginnen - mit Ausnahmen - nicht begegnet. Zumal die meisten Ärzte-Spezies eher selten mit einem Stethoskop umgehen. Unser Erkennungszeichen ist der Äskulapstab, dem die heutigen Asklepiaden verpflichtet bleiben.
Aber mir geht es sicher nicht anders als Herrn Thurow.
Omnia mutantur!
Mit freundlichen Grüßen

Dr. Klaus Holzegel, Dessau

Der herzkranke Richard Wagner

Eine Würdigung anlässlich seines 200. Geburtstages am 22. Mai 2013 aus der Perspektive Sachsen-Anhalts

Eben war das festliche Vorspiel der „Meistersinger von Nürnberg“ verklungen, da stimmte der Opernchor des Dessauer Hoftheaters den „Wach-auf-Chor“ zu Ehren des anwesenden Meisters an, bevor sich der Vorhang zur Vorstellung von Glucks „Orpheus und Eurydike“ hob. Was für eine Befriedigung muss diese Huldigung für ihn bedeutet haben, nachdem ihm das Jahr 1872 gewaltige Anstrengungen, Erfolge aber auch Misserfolge gebracht hatte. Im Frühjahr konnte Richard Wagner den Grundstein zum Festspielhaus in Bayreuth legen. Dann aber war das Geld knapp geworden, sodass er eine Werbereise unternehmen musste, obwohl ihn schon am 9. August heftige „Herzbeklemmungen“ befallen hatten, die, wie wir heute wissen, eine beginnende Koronare Herzkrankheit anzeigten. Zusammen mit Cosima, seiner zweiten Frau, besuchte er Würzburg, Köln und Dortmund und schließlich Magdeburg, wo er 1834 - 1836 als jugendlicher Musikdirektor des Magdeburger „Nationaltheaters“ katastrophal gescheitert war.

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Johann Christian Reil (1759–1813)

Stadtphysikus, Universalmediziner und Wegbereiter der Psychiatrie

Bereits wenige Jahre nach dem Tod von Johann Christian Reil (1759–1813) setzte eine Diskussion über sein Wirken und sein Werk ein. Während der Autor der ersten Reil-Biographie, Henrik Steffens (1773–1845), Reils Wirken in den Kontext der Naturmedizin und -philosophie stellte, sprach der Arzt Christoph Wilhelm Hufeland (1762–1836) von „Reils naturphilosophischen Phantasien und Melancholien“, die auf keinen Fall veröffentlicht werden dürften. Auch der erste außerordentliche Professor für „psychische Therapie“, Johann Christian August Heinroth (1773–1843), äußerte Kritik an Reils Arbeiten, die „das Gepräge der Nichtvollendung“ hätten. Dennoch sah Heinroth „in Reil den Urheber der eigentlichen psychischen Medizin“. Die Positionen der Zeitgenossen Reils prägten bis weit ins 20. Jahrhundert hinein das Bild von Johann Christian Reil. In diesem Jahr gedenken wir seines 200. Todestages und möchten Reil als Universalmediziner, Stadtphysikus und Wegbereiter der Psychiatrie würdigen. Aus diesem Anlass veranstaltet das Institut für Geschichte und Ethik der Medizin an der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg vom 18. bis 19. Juni 2013 in Halle/Saale eine einschlägige Tagung (nähere Informationen erhalten Sie auf der Homepage des Instituts: www.medizin.uni-halle.de/igem).

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