Günther Hertwig (1888-1970)

Günther Hertwig (1888-1970)Alumni halenses, erinnert Euch an den Anatomen

Gedenken zum 125. Geburtstag (10.März)

Der Verfasser dieses Beitrages lernte Professor Hertwig als Student im Jahre 1956 kennen. Seit September 1954 leitete dieser das Anatomische Institut der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg noch kommissarisch, hielt die Embryologievorlesung und überwachte Präparier- und Mikroskopiekurse.
Wir lernten den damals bereits 68-jährigen als einen ruhigen und zurückhaltenden Mann kennen. Die Vorlesung war allerdings nicht mitreißend. Bei monotoner leiser Sprechweise wurde der Vortrag noch durch „verbale Perseveration“ (z.B. am 2.11.56 in 45 Minuten 132mal „hier nicht, da nicht, nicht ..“) verfremdet. Der junge Student gewann den Eindruck einer gewissen biologischen Voralterung, aber das Bestehen eines Testates und der Physikumsprüfung bei Prof. H. wurde als etwas Besonderes empfunden.

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Der falsche Oberarzt

Eingesandtes

Unmittelbar nach Abschluss des Studiums trat ich meine erste Stelle in Weiterbildung zum Facharzt für Innere Medizin an einem großen Krankenhaus in Leipzig an.
Motiviert, aber unerfahren, wurde ich auf einer kardiologisch geprägten Station eingeteilt.
Diese wurde von einer klinisch exzellenten, aber sehr strengen Oberärztin alter Schule geleitet.

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Thema Editorial

Leserbrief zum Editorial „Kultursensibilität - Toleranz und ihre Grenzen“ von Frau Dr. Simone Heinemann-Meerz im Heft 1-2/2013

Sehr geehrte Frau Heinemann-Meerz,

Ihr Editorial habe ich mit Interesse gelesen.
Wenn Sie schreiben, dass in den „Regeln der ärztlichen Kunst“ eine „versteckte Unschärfe“ steht, gebe ich Ihnen völlig Recht.
Wie viel mehr Unschärfe – ja nebelhafte Verschwommenheit – beinhaltet aber der Begriff „Kultursensibilität“: Kultur = Gesamtzustand einer Gesellschaft; Sensibilität = Empfindsamkeit, Feinfühligkeit. Natürlich lässt sich darüber trefflich kommunizieren.

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Thema Ernährungsmedizin

Leserbrief von Dr. Carl Meißner, Querfurt

Ernährungsmedizin
– als Stiefkind in der Medizin

Die Ernährungsmedizin spielt im medizinischen Alltag in Deutschland eher eine untergeordnete Rolle. Aktuell ist die Ernährungsmedizin als Fach unserer Medizinstudenten oder in der Weiterbildungsordnung der Facharztkandidaten nicht präsent.

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Was man für Geld nicht kaufen kann.

Was man für Geld nicht kaufen kann von Michael J. SandelUllstein Verlage Berlin 2012, 6. Auflage, a. d. Amerikanischen v. Helmut Reuter, ISBN 978-3-550-08026-5, Hardcover m. Schutzumschl. 300 S., € 19,99

Michael J. Sandel

Die moralischen Grenzen des Marktes.

„Manches ist mit Geld nicht zu kaufen. Aber nicht mehr viel“. So beginnt das Buch, das sich die Märkte und ihre Moral vornimmt bzw. ihr brisantes Verhältnis zueinander. Zum Einstieg folgt eine Liste von bezahlten Angeboten, für die zumindest in den USA auch eine Nachfrage besteht. Da ist z. B. das kostenintensive Zellen-Upgrade im Knast zur Verbesserung der Haftbedingungen, die Reservierung einer Fahrspur für den bezahlenden Vorbeifahrer im Stau, die sichere, gekaufte Handy-Nr. des Arztes für den sofortigen Termin im Jahresabonnement, das „Recht“ auf Abschuss eines vom Aussterben bedrohten Großwildes. Wer sich andererseits etwas innovativ verdienen will, vermietet seine Stirn als Reklametafel, verkauft sich als Proband an Pharma-Firmen, steht Tag und Nacht Schlange für das begehrte Ticket im Auftrage eines Reicheren, handelt mit Policen alter und kranker Inhaber von Lebensversicherungen etc.  Alles hat seinen Markt bzw. die Märkte greifen nach allem.

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