Der geniale Forscher und Kliniker Ludwig Traube, ein Lehrer Richard (von) Volkmanns
Eine Würdigung zu seinem 200. Geburtstag

(Autor: unbekannt)
Auf dem Wandgemälde, das Diego Rivera (1886-1957) für das weltweit erste kardiologische Institut in Mexiko-Stadt schuf, findet sich das Bild Ludwig Traubes (1818-1876) neben den anderen Gründervätern der Kardiologie. Manchem deutschen Mediziner aber ist er nur noch durch einen Doppelton bekannt, der seinen Namen trägt. Dabei war er zu seinen Lebzeiten berühmter als sein Freund Rudolf Virchow (1821-1902). Die Nazis haben jedoch ganze Arbeit geleistet. Fast wäre es ihnen gelungen, das Andenken dieses bedeutenden Arztes aus dem kollektiven Gedächtnis der deutschen Mediziner zu löschen. Um so wichtiger ist es, an ihn, der am 12. Januar 1818 als Sohn jüdischer Eltern in Ratibor geboren wurde, anlässlich seines 200. Geburtstages zu erinnern.
Die Eltern ermöglichten ihm nach dem Besuch des Gymnasiums ein Medizinstudium zunächst in Breslau und danach in Berlin, wo er 1840 mit einer pathologisch-physiologischen Arbeit promovierte. Der Vater, Wilhelm Traube, finanzierte ihm einen zusätzlichen 9-monatigen Aufenthalt in Wien, wo er sich bei Josef von Skoda (1805-1881) in der physikalischen Diagnostik und bei Carl von Rokitansky (1804-1878) auf dem Gebiet der pathologischen Anatomie fortbildete. Nach Berlin zurückgekehrt arbeitete er als Assistent bei einem Armenarzt, wobei er gleichzeitig Kurse zur Erlernung der physikalischen Diagnostik anbot. Diese Möglichkeit wurde Traube jedoch schon 1844 genommen, da er von der Armeninspektion entlassen wurde.