Prof. Dr. med. habil.  Jutta FreitagAm 20.01.2014 verstarb kurz nach einer notwendig gewordenen Operation Frau Prof. Dr. med. habil. Jutta Freitag.

Die ehemaligen Mitarbeiter der Radiologischen Klinik der Medizinischen Akademie Magdeburg nehmen Anteil und trauern.

Frau Prof. Freitag wurde am 18.06.1935 in Eisenach geboren und lebte dort bis zum Abitur 1953. Danach studierte sie in Halle Medizin und schloss mit Staatsexamen und Promotion 1959 ab. Nach einer Pflichtassistenz in Eisenach begann sie die Facharztausbildung im Januar 1961, zunächst kurzzeitig in Chirurgie, dann im Fach Radiologie in der Medizinischen Akademie Magdeburg.

Nach der Heirat mit Herrn Prof. Dr. med. habil. Gerhard Freitag arbeitete das Ehepaar zunächst intensiv mit Schwerpunkt Angiographie, so dass Magdeburg bald zu den führenden Angiographiezentren der damaligen DDR zählte. Sehr bald folgte die Computertomographie. Die Habilitationsarbeit 1974 befasste sich mit der radiologischen Nierendiagnostik. („Aussagewert der Nierenszintigraphie im Vergleich mit röntgenologischen Verfahren unter besonderer Berücksichtigung der chronischen Pyelone-phritis.“)

1984 wurde sie zur Professorin ernannt.

Während der Zeit in der Medizinischen Akademie waren ihr die Ausbildung von Studenten und Fachärzten und ihr unermüdlicher Einsatz für Patienten eine Herzenssache. Das Ergebnis schlug sich in zahlreichen Diplomarbeiten und Promotionen nieder. Es entstanden etwa 150 Publikationen und mehr als 150 Vorträge, sowie Buchbeiträge, meist fachübergreifend interdisziplinär.

Alle damaligen Mitarbeiter, besonders die, die nicht systemkonform oder kirchlich orientiert waren, spürten immer, dass sie „bei Freitags“ in einer geschützten Zone lebten. Erst später erfuhren wir, welche Schwierigkeiten die Klinikleitung oft damit hatte.
 
Enttäuscht von personalpolitischen Entscheidungen nach der „Wende“ nahm das Ehepaar die Möglichkeit wahr, noch einmal ausschließlich radiologisch-ärztlich mit Technik auf höchstem Niveau in der Niederlassung in Schönebeck tätig zu sein. Noch einmal „Arbeit satt“, wie es dem Wesen und dem gemeinsamen Ziel des Ehepaares entsprach.

Wir verneigen uns in Verehrung vor einer Frau, die die Radiologie und uns als ihre Schüler, Kollegen und Mitarbeiter reicher gemacht hat.

Dr. med. Christine Buhtz,
Prof. em. Dr. med. habil. H.-J. Otto