In Memoriam
(23.1.1927 - 3.1.2014)
Der zu Ehrende hat den Verdienst, im Jahre 1964 – also vor 50 Jahren –zusammen mit Dr. Manfred Richter, Leiter des Forschungslabors der Chirurgischen Universitätsklinik Halle, und dem Ingenieur Günter Fechner die erste künstliche Niere der DDR entwickelt zu haben (Aue 1).
Diese wurde ab 1966 in der Firma Paul Scheibner KG in Bernsbach in Serie gebaut. Die Geräte zeichneten sich durch geringeren Preis im Vergleich zu Auslandsprodukten, geringere Größe und schnelle Einsatzfähigkeit aus. In der Folgezeit wurde die Niere weiterentwickelt (Aue II bis V).
Wolfgang Kaden wurde in Bernsbach geboren, studierte nach Krieg und Gefangenschaft von 1946 bis 1952 in Leipzig Medizin, promovierte 1952 mit dem Thema „Erfahrungen mit Penicillin“.
Ab 1. Juni 1958 hatte Kaden die Zulassung als Facharzt für Chirurgie. Im September 1958 folgte eine weiterführende Weiterbildung zum Urologen an der Chirurgischen Universitätsklinik Halle. In dieser Zeit begannen am 14. April 1959 Heinz Rockstroh und Wolfgang Kaden mit einer MoellerNiere zu dialysieren und erste Erfahrungen bei Patienten mit akutem Nierenversagen zu sammeln (nach K.-P. Wenzel). Am 1. Januar 1961 war Kaden Facharzt für Urologie und arbeitete ab 1. August 1961 als Chefarzt für Urologie am Kreiskrankenhaus Aue.
1989 wurde Dr. Kaden zum Honorarprofessor der Medizinischen Akademie der TU Dresden ernannt. Am 1. Januar 1992 trat er in den Ruhestand, arbeitete dann aber ehrenamtlich für den Blutspendedienst weiter.
Am 3. Januar dieses Jahres endete das Leben des Ehrenbürgers von Bernsbach und verdienstvollen Arztes.
MR Dr. Dieter Schwartze