Am 5. März jährt sich zum 70. Mal der Todestag von Paul Bosse, Chirurg, Gynäkologe und Geburtshelfer aus Wittenberg.
Vielen Wittenbergern ist der Name Bosse noch im Zusammenhang mit der ehemaligen Entbindungsklinik in der Heubnerstraße oder dem Reinsdorfer WASAG-Sprengstoffunglück bekannt. Wer war Paul Bosse?
Julius Paul Bosse wird am 8. März 1881 in Wittenberg als 3. Sohn des Kaufmanns und Stadtrates Julius Bosse geboren. Er studiert Medizin in Genf, Paris, Berlin und Freiburg i. Br., dort promoviert er 1904 „zur Erlangung der Doktorwürde in der Medicin, Chirurgie und Geburtshilfe“ mit dem Thema „Über interstitielle Gravidität“. Er lässt sich in Wittenberg als praktischer Arzt nieder und heiratet 1906 Käte Ledien, die aus einer angesehenen Wittenberger Rechtsanwaltsfamilie stammt. Diese Familie war im 19. Jahrhundert vom jüdischen zum christlichen Glauben übergetreten, der Name änderte sich von Levin in Ledien.
Abb. 1: Briefsiegel und Unterschrift von Johann Thal. Die Unterschrift ist zu lesen als „Johann Thall manu propria (und die beiden letzten Worte ineinander verschränkt, z. T. abgekürzt und verschnörkelt)“; zu Deutsch: Johann Thall mit eigener Hand (letzteres sehr wahrscheinlich nicht im Sinne eines Kopierzeichens). Das Siegel (Abzeichnung in A) zeigt einen Schild mit einem Baum. Auf dem Schild stehen die Initialen Johann Thals „I“ und „T“. Quelle: Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt, LASA, H 8, B XVI Nr. 5a.
Wenn Fernsehdrama auf Geschichte trifft
Mario Engelmann 1, Jörg Brückner 2 und Steffen Rickes 3
1 Institut für Biochemie und Zellbiologie, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg 2 Landesarchiv Sachsen-Anhalt, Standort Wernigerode 3 Klinik für Innere Medizin, HELIOS Bördeklinik Oschersleben-Neindorf
Zusammenfassung
Die Fernsehserie „In aller Freundschaft – Die jungen Ärzte“ spielt vor der Kulisse einer „Johannes-Thal-Klinik“. Der Namensgeber der Klinik lebte im 16. Jahrhundert als ein in Mitteldeutschland bekannter Arzt und Botaniker. Er starb mit 41 Jahren unter bemerkenswerten Umständen in dem kleinen Ort Peseckendorf in der Magdeburger Börde und hinterließ ein herausragendes botanisches Werk. Wir skizzieren in diesem Beitrag aus medizinhistorischem Interesse den Lebensweg von Johann Thal. Damit sollen auch seine botanischen Verdienste gewürdigt werden.
Rüegger Verlag Zürich/Chur 2014, ISBN 978-3-7253-1016-6, Klappenbroschur 21 x 14,5 cm, 132 S., € 22,40
Die Entdeckung menschlicher Lebensformen in digitalen Welten.
Mediale Technologien bauen unseren Körper um, nicht nur das Gehirn! Eduard Kaeser, promovierter Philosoph, studierter Physiker, langzeitig praktizierender Gymnasiallehrer entdeckt in den digitalen Verfahren Einflüsse auf eine defizitäre Anthropologie. Er widmet sich in dieser Sammlung von neun Essays dem verblüffenden Thema der Langeweile. Im Gegensatz zum Buchtitel kann man jedoch an keiner Stelle aufkommende Langeweile verspüren. Das mag daran liegen, dass wir buchstäblich in Mediotope eingesponnen, also weitgehend selbst betroffen sind. Langeweile sei die Grundstimmung unserer post-industriellen Lebensformen, so der Autor. Sie sei wie der Dreck; man kann sie nicht abschaffen, sondern nur verschieben. Und darum bemühe sich eine gewaltige Unterhaltungsindustrie.
Was tut der Mensch, wenn er sich langweilt? Vieles, z. B. legt er Feuer an Häusern, schlägt einen ihm unbekannten Passanten zusammen, führt Buch über irgendeine abstruse Sammlung von Dingen oder er besucht einen Kongress, der erfüllt ist vom Geist der Langeweile. Schließlich stehen Probleme zur Lösung an, wie die des Boreout, das Ausgelangweiltsein. Fernweh z. B. erzeugt und vertreibt Langeweile in immerwährenden Zyklen, einer Tretmühle gleich. Dabei ist nicht das Fernweh das Problem, sondern die vorhandene Freizeit. Man kann auch der Dromomanie, der Bewegungssucht verfallen, der Begierde, nicht da zu sein wo man gerade ist. Die unaufhörliche Bekämpfung der Langeweile vermehrt sie geradezu durch ein Fernweh, das somit zum Wirtschaftsfaktor wird. Kaeser findet Parallelen bzw. Zusammenhänge zwischen dem Langeweiledefizitsyndrom (LDS) und dem Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADS) auf der Ebene der Dopaminproduktion. Dabei ist Aufmerksamkeit zum knappen Gut geworden, zum pädagogischen Schleifstein bürgerlicher Bildung und Disziplin. Im schulischen Unterricht erkennt er gerade eine Umkehr der Richtung derselben zwischen Lehrern und Schülern.
Referat „Ausbildung zur/zum Medizinischen Fachangestellten (MFA)“ informiert Mit den besten Chancen auf ein Arbeitsverhältnis in der Region starten die 57 frisch gebackenen Absolventinnen und Absolventen. Von ihnen verfügen bereits 90…Weiterlesen...
Ärztliche Weiterbildung in Sachsen-Anhalt +
Telefonische Sprechzeiten der Abteilung Weiterbildung: Mo. bis Do. 10–12 Uhr und 14–16 Uhr Monatlich möchten wir an dieser Stelle die Ärztinnen und Ärzte benennen, die erfolgreich ihre Facharztprüfung an der…Weiterlesen...
Medizinischer Fachangestellter hautnah – Einblick in das Berufsbild +
am 27. April 2023 zum Boys'Day Als Ärztekammer Sachsen-Anhalt sind wir für die Ausbildung der Medizinischen Fachangestellten zuständig und richten in diesem Jahr erstmals den Boys'Day für Medizinische Fachangestellte aus,…Weiterlesen...