Hartmut Rosa: Unverfügbarkeit

Residenz Verlag Wien-Salzburg 2020, ISBN 978-3-7017-3446-7,
Klappenbroschur im Oktavformat, 136 Seiten, 19,- €
Das zentrale Bestreben der Moderne gilt der Vergrößerung der eigenen Reichweite, dem Zugriff auf die Welt, ihrem Sichverfügbarmachen, so der Autor, Professor für Allgemeine und Theoretische Soziologie an der Universität Jena, Hartmut Rosa. In seinem hier vorliegenden Buch lenkt er die Aufmerksamkeit der fachfremden, wenn auch interessierten Leserschaft auf das Feld der sozialen Beziehungen in ihren aktuellen Ausformungen. Im Prinzip geht es darum, ob wir als Individuen oder Gesellschaft noch in der Lage sind, Unverfügbarkeit zu akzeptieren. Gibt es am geplanten Winterurlaubsort zu der Zeit auch sicher Schnee oder muss er herangeschafft, hergestellt oder in großen Höhen erreichbar gemacht werden? Und stellt sich dann mit Sicherheit auch das bezahlte und zu erwartende Glücksgefühl ein, vom Autor unter Resonanz eingeordnet. Müsste man ins Stadion gehen, wenn das Spielergebnis bereits vor dem Match bekannt wäre? Zur Resonanz käme es nur, wenn man sich auf etwas Fremdes, Irritierendes einließe, über das man keine Kontrolle hat, ergebnisoffen, wie es so schön heißt.