
Rüdiger Nilius
verlag am park, ISBN 978-3-947094-74-5, 618 Seiten, 16 x 23 cm, broschiert mit Fotos/Dokumenten, 25,- €
Prof. Nilius war Arzt, Forscher, Hochschullehrer und Mitte 50, als ihn seine Universität, an der er einst studiert und promoviert hatte, kalt entließ. Auf eigenen Wunsch zwar, aber letztlich doch politisch aussortiert wie viele seinesgleichen. Obgleich international anerkannt wegen seiner Untersuchungen von Lebererkrankungen, wünschte man ihn loszuwerden.
Auch an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg brauchten sie Platz für Hochschullehrer und Wissenschaftler aus dem Westen. Er könne es auch nach dreißig Jahren nicht begreifen, dass selbst Kollegen, mit denen er gut und fair zusammengearbeitet hatte, sich zugleich zu Anklägern und Richtern aufschwangen und erniedrigten, Berufsbiographien zu zerstören. »Aus meiner geliebten Klinik konnte man mich zwar vertreiben, aber man konnte mich nicht brechen und meiner Selbstachtung berauben«, heißt es in seiner Autobiographie.
Rüdiger Nilius blickt auf ein erfülltes Leben zurück. Der in Halle Geborene lebt nun wieder in seiner Heimatstadt, nachdem ihn die »Wende« von dort vertrieben hatte. Er hadert nicht mit seinem Schicksal, berichtet über seine Entwicklung und die nicht immer leichte, aber doch befriedigende Tätigkeit als Mediziner, Klinikchef und Forscher in einem Land, das vierzig Jahre das seine war. Er schreibt eine private Geschichte, aber es ist zugleich auch die Geschichte eines Landes.
Quelle: verlag am park