Leserbrief von Dr. K. Holzegel zum Titelfoto des April-Heftes
Sehr geehrte Frau Kollegin Heinemann-Meerz,
der Anlass meines Schreibens ist das Titelfoto der Ausgabe 4/13. Es scheint dem Zeitgeist gefolgt, Ärzte mit um den Hals gehängtem Stethoskop abzulichten. Auch auf dem beigefügten Programm zur schwächelnden Blase liegt ein Stethoskop bereit. Hier auf dem Umschlagbild 2 Stethoskopträger, die auf der Editorialseite gleich nochmal erscheinen.
Herrn Thurows Beitrag hat mir sehr gut gefallen, aber leider ein „Prediger in der Wüste” (Jes. 40,3). Auf Seite 61 eine Ärztin, die gleich 2 Stethoskope umgehängt hat. Vielleicht eine Chef- oder Oberärztin?
Aber diese Darstellungen finden sich jetzt in allen einschlägigen Blättern, besonders in der Ärzte Zeitung und dem Deutschen Ärzteblatt. Manchmal stehen auf Fotos 2 oder 3 Ärzte zusammen, die das Stethoskop wie einen Halsorden tragen.
In der Realität kann ich das nicht bestätigen. Zu meiner Zeit galt es als affig, so herumzulaufen.
Und wenn ich in Kliniken oder Praxen bin, sind mir derartige Kollegen und Kolleginnen - mit Ausnahmen - nicht begegnet. Zumal die meisten Ärzte-Spezies eher selten mit einem Stethoskop umgehen. Unser Erkennungszeichen ist der Äskulapstab, dem die heutigen Asklepiaden verpflichtet bleiben.
Aber mir geht es sicher nicht anders als Herrn Thurow.
Omnia mutantur!
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Klaus Holzegel, Dessau