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Das Referat „Ausbildung zur/zum Medizinischen
Fachangestellten (MFA)“ informiert

Hier weht ein frischer Wind

Hier weht ein frischer Wind

Erst hießen sie Sprechstundenhilfe, dann Arzthelfer oder Arzthelferin. Längst hat sich aus einem ungeregelten Berufsbild der Fünfzigerjahre ein Lehrberuf entwickelt, dem – mittlerweile hochkomplex und anspruchsvoll im Wirkungsfeld – endlich auch eine angemessene Berufsbezeichnung verliehen wurde: Medizinische Fachangestellte, kurz MFA. Dass MFA – salopp gesagt – auch für „Manager/in für alles“ stehen könnte, ist mehr als nur ein schmeichelndes Gerücht: Tatsächlich assistieren die Medizinischen Fachangestellten den Ärztinnen und Ärzten nicht ausschließlich bei Untersuchungen und Behandlungen, sie dokumentieren, sie übernehmen Verwaltungsaufgaben und organisieren Praxen, sie nehmen Blut ab, bereiten Injektionen vor, legen Verbände an. MFA sind zudem erste Ansprechpartner für Patienten und kommunizieren mit anderen Fachstellen. Und auch wenn sich die Bezeichnung „Arzthelfer/in“ noch immer hartnäckig hält, ist diese doch inzwischen überholt: Seit Inkrafttreten einer neuen Verordnung zur Berufsausbildung im Jahr 2006 heißen die Praxis-Heldinnen und Praxis-Helden Medizinische Fachangestellte.

Die Ärztekammer Sachsen-Anhalt übernimmt während der dualen dreijährigen Ausbildung oder zweijährigen Umschulung eine wichtige Rolle: Sie ist die zuständige Stelle für Ausbildung und Umschulung und nimmt Informations-, Beratungs-, Aufsichts- und Prüfungsfunktionen wahr. Eine Erfolgsgeschichte: Seit 1990 haben mehr als 6.500 Arzthelfer/innen bzw. MFA in Sachsen-Anhalt ihre Ausbildung beendet. Bei der Ärztekammer am Doctor-Eisenbart-Ring in Magdeburg kümmert sich das Referat „Ausbildung zur/zum Medizinischen Fachangestellten“ um sämtliche Aspekte des Berufes – „mit Herz und Empathie“, wie Referatsleiterin Kerstin Uterwedde betont. An ihrer Seite weiß sie Ausbildungsberaterin Nicolle Ebert sowie Lydia Wuckelt. Letztere verstärkt das Team seit Dezember vergangenen Jahres. Die ausgebildete Augenoptikerin suchte nach neuen beruflichen Herausforderungen und Entwicklungsperspektiven, nachdem sie in einer Augenarztpraxis tätig war. Lydia Wuckelt fühlt sich nun nicht nur wohl mit ihren neuen Aufgaben, sondern auch mit ihren erfahrenen Kolleginnen. Diese wiederum schätzen den frischen Blick der gebürtigen Thüringerin, deren Wissbegierde sowie Engagement. Und nicht zuletzt deren Einfühlungsvermögen gerade bei Prüfungen, liegen doch die eigenen Erfahrungen der jungen Frau mit solchen Stresssituationen noch nicht allzu lang zurück.

Kerstin Uterwedde

Nicolle Ebert

Lydia Wuckelt

Kerstin Uterwedde

Nicolle Ebert

Lydia Wuckelt

„Man könnte sagen, wir leben für unser Referat“, sagt Nicolle Ebert und man glaubt es ihr sofort. Die zweifache Mutter hat nach dem Abitur 2002 selbst Arzthelferin gelernt, hat Praxismanagement studiert und ihre Ausbilderprüfung an der IHK abgelegt. Bevor sie 2011 im MFA-Referat begann, sammelte sie jahrelang Praxiserfahrung – vielleicht weiß sie deshalb so gut um die Hoffnungen und Ideale, aber auch Sorgen und Nöte der angehenden MFA. „Unser Ziel? Dass jede und jeder seine Chance bekommt, wenn er sie ergreifen will. Wir möchten den vielseitigen, spannenden Beruf bekannter machen.“ Und dafür opfert die dunkelhaarige Frau mit dem gewinnenden Lächeln manche Stunde auch am Wochenende, um etwa auf Berufsbildungsmessen aufzuklären und zu werben. Sie fährt quer durch Sachsen-Anhalt, besucht Ausbildungspraxen, Berufsschulen und demnächst Jobagenturen, schüttelt Hände, hört zu und lädt zu Gesprächen durchaus auch vor Ort ein. Neben all ihren Verwaltungsaufgaben wohlgemerkt.

Ebenso engagiert und mit Fokus auf die Umschüler, couragiert und dabei stets zuverlässig genau ist der Stil von Kerstin Uterwedde, die das MFA-Referat seit 2013 leitet. Der ebenso zugewandten wie taffen Diplom-Gymnasiallehrerin (Fächer Biologie und Chemie) mit Managementqualitäten ist die menschliche Komponente bei der Arbeit wichtig: „Ich arbeite gern in der und für die Ärztekammer, weil ich das Aufgabenfeld ungeheuer spannend finde. Aber auch, weil ich weiß, dass ich mich auf die Kolleginnen verlassen kann, dass wir uns als Team gegenseitig unterstützen und wertschätzen – und zusätzlich herzhaft lachen können.“ Fast freundschaftlich sei das Verhältnis, „so etwas wie eine Arbeitsehe“, erklärt schmunzelnd Referatsleiterin Kerstin Uterwedde, die auf eine lange Berufserfahrung in der Erwachsenenbildung zurückblicken kann. „Es menschelt eben“, stimmt Nicolle Ebert zu.

Wer immer Fragen zu Ausbildung und Umschulung hat, Informationen über die Struktur und Abläufe der Ausbildung oder die Berufsordnung benötigt, ist also bei dem Trio richtig. In den Phasen der Prüfungen aber auch darüber hinaus können sich die künftigen Medizinischen Fachangestellten auf Betreuung verlassen. Regelmäßig finden dienstags oder samstags ausbildungsbegleitende und praxisnahe Kurse statt, die vom Referat organisiert und begleitet werden. Das Referat pflegt zudem enge Kontakte zu den Gremien der Ausschüsse Berufsbildung, Prüfung, Zulassung und Prüfungsaufgabenerstellung. „Wir sind für die Sicherung der Qualität der Ausbildung verantwortlich“, betont Kerstin Uterwedde.

Hier sind Sie richtig …

Egal, ob Sie sich für eine Ausbildung oder Umschulung interessieren oder ob Sie als Praxisleitung überlegen, selbst Medizinische Fachangestellte auszubilden:

Sie erreichen unsere Mitarbeiterinnen vom MFA-Referat per Mail über Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. oder unter Telefon: 0391/6054-7900 oder -7920.

Damit sich die Ausbildung inhaltlich weiterentwickelt und der Lebensrealität anpasst, tagt regelmäßig der Berufsbildungsausschuss, kurz BBA (siehe Artikel "Berufsbildungsausschuss (BBA) für Medizinische Fachangestellte"), unter Federführung der Ärztekammer. Es handelt sich hier um ein Gremium aus Vertretern von Arbeitgebern wie etwa Arztpraxen oder MVZs, Beauftragten der Arbeitnehmer und Lehrkräfte.

Zusätzlich gilt es für das Referat, Förderprogramme wie das „Weiterbildungsstipendium“ umzusetzen. Dieses unterstützt junge Menschen nach einem herausragenden Abschluss ihrer Berufsausbildung bei der weiteren Qualifizierung, das reicht bis hin zu einem berufsbegleitenden Studium.

Zweimal im Jahr wird es feierlich im Haus der Heilberufe am Doctor-Eisenbart-Ring: Das Freisprechen der frisch gebackenen Medizinischen Fachangestellten ist auch für Kerstin Uterwedde, Nicolle Ebert und Lydia Wuckelt ein Moment, nach dem Trubel der Prüfungszeit, der Beurkundung und Dokumentation innezuhalten. Sie organisieren die Feierlichkeiten, bringen alle Beteiligten – Absolventinnen und Absolventen, Ausbildende, Lehrerinnen und Lehrer und Vertreter der Ärztekammer – zusammen. Ein großer Moment für alle: „Das ist unser schönster Lohn“, sagt Kerstin Uterwedde. „Wir wollen keinen Dank, wir freuen uns einfach mit den Absolventen.“
Und dann wird gleich wieder nach vorn geblickt: Die Bewerbungen für das neue MFA-Ausbildungsjahr stehen an! Gesucht werden leistungsbereite, wissbegierige und helle Köpfchen mit Affinität zur Medizin, mit einem Sinn für Organisation und Planung, mit Empathie und Interesse an Menschen und Kommunikationsbereitschaft. Künftige Azubis erwartet eine spannende und vielseitige Ausbildung, praxisnah und vor allem zukunftssicher. Medizinische Fachangestellte sind hoch begehrt. „Sie gelten nicht umsonst als die rechte Hand der Ärzteschaft“, sagt Nicolle Ebert. Bei allen Fragen zur Bewerbung, zu Inhalten und Perspektiven stehen die MFA-Referats-Mitarbeiterinnen telefonisch, vor Ort oder auch per Mail gern zur Verfügung. Übrigens auch, falls sich Praxisinhaberinnen oder -inhaber dafür interessieren. „Denn der beste Weg, fähige MFA zu finden, ist, selbst auszubilden“, weiß Kerstin Uterwedde.

K. Basaran

Foto oben: stock.adobe.com/onoky; Fotos links: S. Trieger/ÄKSA