Sehr geehrte Anwesende,
liebe Kolleginnen und Kollegen
und vor allem: Liebe Dörte Meisel.
Es ist mir eine große Ehre heute die Laudatio für Frau Dipl.-Med. Dörte Meisel zur Verleihung des Ehrenzeichens der Ärztekammer Sachsen-Anhalt halten zu dürfen. Das Ehrenzeichen wird an Persönlichkeiten verliehen, die sich in herausragender Weise für die medizinische Versorgung der Bevölkerung eingesetzt oder sich im besonderen Maße um das Ansehen des ärztlichen Berufes verdient gemacht haben. Für beide Kategorien wird der Vorstand der Ärztekammer Sachsen-Anhalt mit Dörte Meisel eine Person ehren, die diese Anforderungen in vollem Umfang realisiert.
Ihren beruflichen Werdegang hat Dörte Meisel an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg begonnen, wo sie am 18. August 1987 ihr Staatsexamen ablegte und am 1. September 1987 die Approbation erhielt. Nach ihrer Weiterbildung im St. Barbara Krankenhaus in Halle und Erwerb des Facharztes für Gynäkologie und Geburtshilfe im Oktober 1993 gründete sie ihre eigene Niederlassung in Wettin-Lobejün. Sie genießt seit dieser Zeit eine hohe Anerkennung ihrer Patienten. Mit überdurchschnittlichem Engagement und Hingabe hat sie das Leben vieler Frauen beeinflusst und bereichert. Ihr Ziel war immer bei fachlich höchstem Wissen der Patientenbetreuung auch die sprechende Medizin in vertrauensvollem Umgang mit den Patienten einzusetzen. Ausgiebige Gespräche zum Finden einer richtigen Entscheidung in schwierigen Situationen für die Patienten im Sinne der Entscheidungsfreiheit sind für sie ein hohes Gut.
Ihre fachliche Kompetenz spiegelt sich in Fachvorträgen auf nationalen und internationalen Tagungen sowie in der Medienpräsenz wider. Themen wie
Impfen, auch gegen Krebs, HPV-Infektionen, hormonelle Probleme und Interventionen sowie generelle gynäkologische Probleme sind bei ihr in besten Händen. Sie ist Leiterin der Qualitätszirkel der Gynäkologen, aber auch des interdisziplinären Qualitätszirkels im Saalekreis.
Ein großes Augenmerk legt Dörte Meisel auf die Weiterbildung junger Kollegen – alle sollen von ihrem Wissen profitieren. Insbesondere will sie die Arbeit im ambulanten Bereich darstellen, welche in den patientennahen Fächern unumgänglich ist. Das hält sie für existenziell. Empathie im Umgang mit Patienten, Kraft und Mut zu schwierigen Entscheidungen auch im Sinne des christlichen Lebensbildes sind für Dörte als bekennende Christin ein wesentliches Anliegen im Miteinander mit jungen Kollegen. Sie will vermitteln, dass Arzt sein ein toller Beruf ist, eine Berufung und kein Job. Jungen Kollegen zeigen, dass man Verantwortung hat, dass aber andererseits Verantwortung auch Spaß machen kann.
Ihr Engagement für die medizinische Versorgung und des ärztlichen Ansehens geht weit über die Grenzen ihrer Praxis hinaus. Sie ist eine engagierte Vertreterin unseres Berufsstandes. Ihre zahlreichen Funktionen in der Ärztekammer Sachsen-Anhalt aber auch in der Bundesärztekammer zeugen von andauerndem und nachhaltigem Einsatz. Dazu einige Eckpunkte:
> 2002 – 2021 Mitglied der Kammerversammlung und von
> 2007 – 2011 Vorstandsmitglied
> Sie war in verschiedenen Ausschüssen der Ärztekammer tätig:
> 2003 – 2007 Ausschuss zur Koordinierung der stationären und ambulanten Versorgung
> 2007 – 2021 Vorsitzende des Ausschusses Berufsordnung und des Berufsbildungsausschusses
> 2011 – 2021 stellvertretende Vorsitzende des Weiterbildungsausschusses
> Ab 2022 ist sie Mitglied der Fach -und Prüfungskommission Frauenheilkunde und Geburtshilfe
In der Bundesärztekammer ist sie seit 2007 im Ausschuss Berufsordnung und der ständigen Kommission tätig. Hier ist sie eine von 3 Ärzten mit 10 Juristen. Sie hat beigetragen die Inhalte der Berufsordnung aus ärztlicher Sicht mit zu erstellen und uns verständlich zu machen, eine Ordnung, die uns Sicherheit in der Ausübung unseres Berufes bietet. Wir Ärzte sind Freiberufler und arbeiten nach selbst auferlegten Regeln die uns andererseits aber auch schützen.
Auch in der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt ist Dörte Meisel in verschiedenen Gremien verankert. Sie ist Mitglied in der Vertreterversammlung, Mitglied im Finanzausschuss und stellvertretendes Mitglied des gemeinsamen Beschwerdeausschusses.
Aber auch über originäre ärztliche Vertretungen hinaus ist Dörte Meisel gesellschaftlich tätig. Sie ist seit 2012 Präsidentin des Landesverbandes der Freien Berufe Sachsen- Anhalts.
Freiberufler wie z. B. Ärzte, Anwälte und Architekten übernehmen wichtige Aufgaben für das Gemeinwohl. Sie arbeiten oft mit einem hohen Maß an Eigenverantwortung und Ethik, weil sie nicht nur wirtschaftlich tätig sind, sondern auch dem öffentlichen Interesse dienen. Um das zu erhalten, hat sie sich eingesetzt, zumal die EU allgemeine Wettbewerbsfähigkeit bevorzugt. Ein Beispiel: beim Bau gewinnt bei Ausschreibungen der Billigste. Im freien Beruf ist ein Honorar festgelegt bei Qualitätskriterien und Sicherungssystemen. Sie sehen, Dörte Meisel ist eine Kollegin, die sich für die Belange des ärztlichen Standes in der besten Art und Weise stark gemacht hat, unsere Interessen vertreten hat, was Beispielgebend ist.
Wenn man sie fragt, wann sie das alles gemacht hat, war die Antwort: „Es hat sich so ergeben. Es war mir ein Bedürfnis und nie Last.“ Sie hat nicht nur das Ansehen des ärztlichen Berufs gefördert, sondern auch in der Gesellschaft Spuren hinterlassen.
Ich gratuliere Dörte Meisel herzlich zu dieser wohlverdienten Auszeichnung. Möge das Ehrenzeichen, das sie heute verliehen bekommt, nicht nur eine Anerkennung ihrer Leistungen sein, sondern auch eine Inspiration für uns alle für die ärztlichen Belange des Berufsstandes und das Wohl unserer Mitmenschen einzutreten.
Danke Dörte!
Die Laudatio hielt Prof. Dr. med. habil. Udo Rebmann
Foto: ÄKSA