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Deutscher Herzbericht – Update 2025

Weniger Herztote, aber mehr Krankenhauseinweisungen – Handlungsdruck wächst

Weniger Herztote, aber mehr Krankenhauseinweisungen – Handlungsdruck wächst
Titelgrafik des Deutschen Herzberichts 2025 mit Deutschlandkarte, Herzsymbol und roter EKG-Linie.
Wie gut versorgt Ihre Region Herzpatienten? Der neuer Herzbericht gibt Antworten!

Cover: Deutsche Herzstiftung, Thieme Verlag

Innerhalb eines Jahres ist die Sterblichkeit durch Herzkrankheiten in Deutschland insgesamt leicht gesunken – am deutlichsten ausgeprägt bei der Koronaren Herzkrankheit (KHK), der Grunderkrankung des Herzinfarkts. Das geht aus den Zahlen des aktuellen Deutschen Herzberichts – Update 2025 hervor. Im Jahr 2023 starben insgesamt 211.152 Menschen an den Folgen einer Herzkrankheit (2022: 216.944). Die Sterberate lag damit bei 215,7 an Herzkrankheiten Gestorbenen pro 100.000 Einwohner (EW) (2022: 224,2). Die Herzerkrankung mit den meisten Todesfällen sind weiterhin Durchblutungsstörungen durch Herzkranzgefäßverengungen (=KHK) mit 119.795 Sterbefällen (2022: 125.984) und einer Sterberate von 125,3 an KHK-Gestorbenen pro 100.000 EW (2022: 133,3) – davon starben am akuten Herzinfarkt 43.839 Menschen (46 Gestorbene/100.000 EW) (2022: 46.608 Gestorbene/49 pro 100.000 EW).

Mit mehr Früherkennung weniger Herz-Eingriffe in Kliniken

Vor dem Hintergrund der älter werdenden Bevölkerung sind in Summe die vollstationären Krankenhausaufnahmen wegen Herzkrankheiten 2023 leicht angestiegen. In absoluten Zahlen von 1.574.352 Krankenhausaufnahmen im Jahr 2022 auf 1.635.903 im Jahr 2023. „Alle Herzkrankheiten bewegen sich mit insgesamt über 1,6 Millionen Krankenhausfällen oder 1.695 Krankenhausaufnahmen pro 100.000 Einwohner auf einem hohen Niveau“, betont Prof. Schunkert.

Allein die KHK, Herzrhythmusstörungen und Herzinsuffizienz machen rund 1,5 Millionen Klinikeinweisungen pro Jahr aus. Für die KHK und Herzrhythmusstörungen sind bereits ab einem Alter von 40 Jahren steigende Hospitalisationsraten zu erkennen. „Umso wichtiger ist es, Männer und Frauen mit einem Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bereits im Rahmen der ambulanten Versorgung mit Hilfe frühzeitiger Gesundheits-Check-Ups beim Hausarzt zu identifizieren und Risikofaktoren mit Lebensstilmaßnahmen und gegebenenfalls Medikamenten zu behandeln. Das geschieht am besten bereits ab 35 Jahren“, so der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Deutschen Herzstiftung. Denn bei den meisten Herzerkrankungen gilt: Vorbeugen ist effektiver als behandeln.

Regionale Sterblichkeitsunterschiede: Wie Länder ihre Sterberate senken können
Wie die Zahlen des Deutschen Herzberichts verdeutlichen, sind die Sterblichkeit und Krankenhausaufnahmen wegen Herzkrankheiten regional unterschiedlich ausgeprägt. Das zeigt sich am Beispiel des akuten Herzinfarkts deutlich: Die höchste Herzinfarkt-Mortalitätsrate eines Bundeslandes kann mehr als doppelt so hoch sein wie die niedrigste Mortalitätsrate eines anderen Landes. Im Osten Deutschlands überwiegen die Bundesländer mit der höchsten Sterblichkeit durch Herzinfarkt, aller-dings ist mit Schleswig-Holstein wieder ein westdeutsches Bundesland von einer erhöhten Sterberate betroffen. Die höchsten Herzinfarkt-Sterberaten finden sich 2023 in Berlin mit 71,2 Gestorbenen
Titelgrafik des Deutschen Herzberichts 2025 mit Deutschlandkarte, Herzsymbol und roter EKG-Linie.