Schätzungen zufolge hat es rund 500 Millionen Jahre gedauert, ehe der Harz wurde, was er heute ist: Ein Mittelgebirgszug mit dem rund 1.141 Meter hohen Brocken als höchstem Berg Norddeutschlands, ein geologisches Kleinod, bereist und besungen von Dichtergrößen wie Heine und Goethe. Einst war der Harz wohl herrlich bewaldet mit Fichten hoch oben und zumeist Buchen unten. Inzwischen kann jeder sehen, was vermeintlich lohnende Monokultur gepaart mit Klimawandel und Baumschädlingen innerhalb kurzer Zeit anrichten können. Dass nun kahle Flächen und von aschgrauen Pfählen geprägte Landschaften wieder kleiner werden, ist auch dem ehrenamtlichen Engagement vieler Menschen zu verdanken. Sie spenden oder packen selbst an, um in ihrer Freizeit Setzlinge in die Erde zu bringen. Der Harz soll wieder zur grünen Lunge werden. Dass die Ärztekammer Sachsen-Anhalt hier mit dabei ist, liegt nahe.
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„Gesundheit geht stets mit einer intakten Umwelt einher, deshalb ist uns die Aufforstung der massiv geschädigten Harzregionen Herzenssache“, hatte Prof. Uwe Ebmeyer, Präsident der Ärztekammer, bereits 2022 bei der ersten Pflanzaktion der Ärzteschaft im Wernigeröder Stadtwald erklärt. Er und zahlreiche Kolleginnen und Kollegen hatten anschließend selbst zu Hacke und Spaten gegriffen – und kleine Bäumchen gepflanzt. Unter fachkundiger Anleitung von Mitarbeitern des Stadtforstes versteht sich. Im Jahre darauf wurde erneut mit angepackt. Und es wurde von Mitgliedern der Ärztekammer großzügig gespendet: Kamen im ersten Jahr bereits 13.000 Euro zusammen, füllte sich der Spendentopf 2023 bereits mit stolzen 14.000 Euro für den Harzwald. Dafür an dieser Stelle auch ein Dankeschön an alle Mitglieder, die sich – auf welchem Weg auch immer – eingebracht und mitgewirkt haben daran, dass sich Mutter Natur eines Tages wieder selbst helfen kann.
Und Hoffnung ist angebracht: Im Juni wurde in der Presse gemeldet, dass die Kahlflächen erstmals seit Jahren geschrumpft sind, auch wenn man von einer vollständigen Renaturierung noch entfernt ist.
Selbstverständlich geht das Unternehmen „Harzgesundheit“ in diesem Jahr in die dritte Runde.
Prof. Ebmeyer erklärt: „Die Heilung des Harzes braucht Zeit, aber vielleicht profitieren eines Tages unsere Enkelkinder davon. Und ist es nicht eine schöne Idee, ihnen das als unser Vermächtnis zu hinterlassen – eine gesundete Natur?“ Und diesmal ist die Ärztekammer Sachsen-Anhalt nicht allein. Sämtliche Heilberufe und ihre Institutionen haben sich unserer Aktion angeschlossen: Am 18. und 19. Oktober 2024 greifen deshalb Apotheker, Tierärzte, Psychotherapeuten, Zahnärzte und Humanmediziner im breiten Bündnis zu Setzlingen und Spaten und forsten gemeinsam auf.
Sie, liebe Leserschaft, sind dazu herzlich eingeladen, wenn das Motto in diesem Jahr lautet „Heilberufe helfen dem Harz“. Mit mehr Tatkraft und Willen, mit frischen Setzlingen, großen Hoffnungen und Spaß an der Sache.
„Wir wollen den Harz nicht als Opfer der Klimakatastrophe betrauern, sondern aktiv um sein Überleben kämpfen“, betont der Präsident. „Deshalb greifen wir im Oktober erneut zur Pflanzhacke und forsten auf.“
K. Basaran
Prof. Uwe Ebmeyer, Präsident der Ärztekammer, greift zur Spitzhacke.
Hilfe für den Harz: Was Klimawandel und Schädlinge, wie der Borkenkäfer vom Harzwald übrig gelassen haben
Warten auf Ihren Einsatz: Baumsetzlinge zur Wiederaufforstung des Harzes
Fotos rechts: Peter Gercke