Eine Ärztin, ein Arzt stirbt … Egal ob es ein schneller oder langsamer Sterbeprozess ist: am Ende eines Lebens gibt es diesen Menschen nicht mehr. Für die Angehörigen ist das eine Zäsur, die unterschiedlich wahrgenommen und verarbeitet wird. Von der massiven Trauer bis zur sachlichen Kenntnisnahme reicht das Empfindungsspektrum bei den Zurückgebliebenen.
Zusätzlich kommen zu den unterschiedlichen Trauerempfindungen und deren Bewältigung eine Menge bürokratischer Herausforderungen. Vermutlich stehen im Vordergrund zunächst die Bestattung und die damit verbundenen Kosten. Sie beginnen bei ca. 4.000 Euro – wobei nach oben alle Summen offen sind. In Großstädten muss man schon mit 5.000 bis 6.000 Euro rechnen. Stattliche Summen, die von Hinterbliebenen nicht immer leicht zu erbringen sind. Schon vor vielen Jahren haben die Ärztinnen und Ärzte Sachsen-Anhalts deshalb einen Verein gegründet mit dem Namen: „Kranzspende e. V.“.
Die Grundidee dafür war: Stirbt ein Mitglied, erhalten die Angehörigen von jedem Vereinsmitglied eine Zuwendung von sechs Euro. Also für jedes einzelne Mitglied eine eher banale Zahl. Für die Angehörigen der oder des Verstorbenen kann das aber eine hohe Summe bedeuten. Häufig sind die Bestattungskosten dadurch gedeckt.
Seit mehr als 20 Jahren bin ich Mitglied in diesem Verein und inzwischen in dessen Vorstand gewählt. Mein damals durchaus egoistischer Grund für den Eintritt war: Nach meinem Ableben meinen Angehörigen eventuell auftretende finanzielle Sorgen zu verringern. Dieser Verein erwirtschaftet dabei keinen Gewinn! Alle Vorstandsmitglieder arbeiten ehrenamtlich ohne finanzielle Entschädigungen. Es gibt auch keinen Mitgliedsbeitrag. Nur im Sterbefall wären eben besagte sechs Euro zu zahlen.
Ja, vielen von uns geht es ganz gut. Aber längst nicht allen! Deshalb stellt die Mitgliedschaft im Kranzspendenverein eine wichtige solidarische Handlung dar, die den Hinterbliebenen der verstorbenen Ärztinnen und Ärzte zugutekommt. Bei momentan rund 900 Vereinsmitgliedern ergibt das eine Summe von jeweils 5.400 Euro.
Daher meine abschließende und zugleich dringende Bitte an alle Leserinnen und Leser dieser Zeilen:
Treten Sie dem Verein Kranzspende e. V. bei – einfach, um etwas Gutes zu tun.
Wenden Sie sich dafür auch gern an unseren Ansprechpartner:
Jan Klocke (KVSA), Tel.: 0391/627 74 54, E-Mail:
Und um es nicht zu vergessen: Bitte machen Sie es gleich. Vielen Dank!
Ihr Dr. med. habil. Detlef Fichtner
aus Muldenstein