Es gibt diese Momente, die schreibt man sich ins Tagebuch des Lebens. Da stimmt einfach alles. Nein, es geht nicht um Perfektion. Es sind die Atmosphäre, der Anlass und vor allem die Menschen, mit denen man diese Stunden der Freude und des Stolzes teilt. So ein Tag war der 7. Februar 2025. Die Ärztekammer Sachsen-Anhalt gratuliert 49 frisch gebackenen Medizinischen Fachangestellten. „Wir sind stolz auf Sie!“, betonte Vizepräsident Thomas Dörrer in seiner Ansprache.
Im großen und vollbesetzten Saal im Haus der Heilberufe am Doctor-Eisenbart-Ring in Magdeburg wurden den Absolventinnen und Absolventen bei einem Festakt die Prüfungszeugnisse und Kammerbriefe überreicht. „Sie haben ein Handwerk erlernt, im wahrsten Sinne – Sie sind die linke und die rechte Hand der Ärzte“, machte Thomas Dörrer, selbst Hausarzt, in seinem Grußwort deutlich.

„Sie sind für die Patientenversorgung unersetzlich, Sie sind das Aushängeschild jeder Praxis, Teil eines Teams und die Verbindung zwischen Menschen in Nöten und uns Ärzten. Füllen Sie diesen tollen, wichtigen Beruf mit Menschlichkeit, Engagement und Liebe aus“, gab er den angehenden Praxisheldinnen und -helden mit auf den Weg. „MFA und Ärzte arbeiten Hand in Hand – und nur zusammen sind wir besser.“ Zugleich appellierte der Vizepräsident an die Verantwortung jeder und jedes Einzelnen:: „Machen wir uns heute alle einmal klar, wer wir sind: Menschen – egal, welcher Herkunft oder Nationalität, welcher Kultur und Religion, welchen Alters und welchen Geschlechts. Ausgrenzung hat keinen Platz.“ Und so sind auch die Reihen der jungen Absolventinnen und Absolventen bunt und vielfältig, die einzeln aufgerufen, nicht nur ihre Urkunden und Glückwünsche unter großem Beifall und musikalisch begleitet von Petra Steinbring am E-Piano entgegennahmen. Frische Frühlingsrosen stehen sinnbildlich für eine hoffentlich rosige Zukunft und den Start ins Berufsleben.
Hinter den jungen Frauen und Männern liegen harte und auch stressige Wochen des konzentrierten Lernens und Übens. Gut so, denn die theoretischen und mündlichen Abschlussprüfungen verliefen auf gewohntem Niveau. Heißt: Insgesamt hatten sich 64 Auszubildende angemeldet und auf die Prüfungen vorbereitet. Da die Standards konsequent hochgehalten werden, konnten nicht alle Prüflinge diesen Herausforderungen ausreichend genügen. Wer hier bestanden hat, darf also zu Recht stolz auf sich sein. In diesem Jahrgang gelang das 77 Prozent.
Ein beeindruckender Moment des Festakts gelang dem Absolventen Jonas Chmielewski, der das feierliche Versprechen der MFA mit Nachdruck und frei vortrug. Auch er betonte: „Mit dem Können kommt unsere Verantwortung für die uns anvertrauten Menschen. Lasst uns dies verinnerlichen.“ Es ist inzwischen ein offenes Geheimnis, dass die MFA aus Sachsen-Anhalt echte Leistungsträger sind. Deshalb haben bereits 45 unserer neuen MFA einen Arbeitsvertrag in der Tasche, drei verhandeln noch über ihre Zukunft und eine MFA verabschiedet sich in den Mutterschutz. Auch dies ein Grund zur Freude.
Besonderer Dank gilt den Verantwortlichen in den Ausbildungspraxen, den Lehrerinnen und Lehrern, den Prüferinnen und Prüfern. In diesem Zusammenhang möchten wir noch einmal auf unser neues Angebot hinweisen: Arztpraxen, die MFA-Nachwuchs ausbilden möchten, können sich bei der Ärztekammer Sachsen-Anhalt im neuen MFA-Ausbildungsservice registrieren lassen. Umgekehrt werden junge Menschen bei der Suche nach einer MFA-Ausbilderpraxis fündig.

Die Ärztekammer Sachsen-Anhalt regelt und überwacht die Ausbildung der MFA, die in enger Zusammenarbeit mit den Ausbildungsbetrieben und Berufsschulen erfolgt. Sie bietet in ihren Magdeburger Räumlichkeiten unter anderem zwei „Übungs-Praxen“ für Ausbildungskurse und zur Prüfungsvorbereitung an. Dort findet am 3. April 2025 dann auch der Zukunftstag Boys’Day statt, bei dem die Ärztekammer einmal mehr 25 Schülern ab zwölf Jahren die Möglichkeit bietet, in den Beruf des Medizinischen Fachangestellten hineinzuschnuppern (wir berichteten).
Doch zurück zu den Feierlichkeiten, die schließlich nach Festakt und Gruppenfoto unter freiem Himmel in den gemütlichen Teil übergingen. Bei Getränken und leckerem Fingerfood wurde noch einmal der zurückliegenden Anstrengungen gedacht und auf den Lohn in Form eines gelungenen Abschlusses mit Freunden, Familie, Ausbildern und Prüfern angestoßen. Die Ärztekammer Sachsen-Anhalt wünscht allen einen guten Start ins Berufsleben. Oder wie es Kerstin Uterwedde, Leiterin des MFA-Referats, formulierte: „Wir freuen uns mit Ihnen und drücken Ihnen die Daumen für maximale Zufriedenheit im Beruflichen wie Privaten.“ Wenn das kein guter Eintrag ist, ins Tagebuch des Lebens …
Zahlen und Fakten zum Abschluss Winter 2024/2025
Termine
Die Abschlussprüfung Winter 2024/2025 fand zu folgenden Terminen statt:
Schriftliche Abschlussprüfung: 07.12.24
Praktische Abschlussprüfung: 08.01.25 – 21.01.25
Mündliche Ergänzungsprüfung: 22.01.25
Gesamtzahl der Prüflinge
64 (drei männliche und 61 weibliche Prüflinge)
49 Absolventen haben bestanden (= 77 Prozent)
15 Personen nicht bestanden (= 23 Prozent)
Ergebnisse der Abschlussprüfung
Für die schriftlichen Prüfungsfächer
> Behandlungsassistenz
> Betriebsorganisation und -verwaltung
> Wirtschafts- und Sozialkunde
und für die praktische Prüfung wird jeweils eine Note vergeben. Eine Gesamtnote wird nicht erteilt.


Für die Durchführung der Abschlussprüfungen errichtet die Ärztekammer Sachsen-Anhalt Prüfungsausschüsse. Sie bestehen pro Ausschuss aus mindestens drei Mitgliedern: eine Ärztin/ein Arzt als Beauftragte/Beauftragter der Arbeitgeberinnen/Arbeitgeber, eine Arzthelferin oder eine Medizinische Fachangestellte als Beauftragte/Beauftragter der Arbeitnehmerinnen/Arbeitnehmer und eine Lehrerin oder ein Lehrer einer berufsbildenden Schule. Im Zeitraum vom 08.01.25 bis 22.01.25 nahmen 17 Prüfungsausschüsse die praktischen Prüfungen in den Prüfungsräumen der Ärztekammer Sachsen-Anhalt in Magdeburg ab.
Kammerbriefe und Prüfungszeugnisse in fremdsprachiger Übersetzung
Um sich auch außerhalb Deutschlands bewerben zu können, haben sich fünf Medizinische Fachangestellte das Zeugnis und den Kammerbrief in englischer Übersetzung ausstellen lassen.
K. Basaran