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„Raus aus der Schule & Rein in die Medizin“ bereitet Landeskinder vor

Keine Angst vorm „Medizinertest“!

Keine Angst vorm „Medizinertest“!

TMS-Test 

„Ohne Einser-Abi Medizin studieren? Kannst du glatt vergessen!“ Dieser Satz ist ebenso antiquiert wie falsch. Mit Willen, Fleiß und Begabung lässt sich auch ohne die unerreichbar wirkende 1,0 im Abitur Humanmedizin studieren. Bekanntlich bietet die Ärztekammer Sachsen-Anhalt seit einigen Jahren gemeinsam mit der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt und Unterstützung aus dem Landesbildungsministerium die dreistufige Veranstaltungsreihe „Raus aus der Schule & Rein in die Medizin“ an. Sie richtet sich gezielt an Landeskinder: Schülerinnen und Schüler ab der 10. Klasse auf dem Gymnasium können hier erfahren, wie sie auch ohne Idealnote zum ersehnten Traumstudienplatz kommen können.

Während neben
Prof. Georg Reiser (Mitte) die Medizinstudenten Willi Grothe (l.) und Jonas Ungewickell Fragen zum HAM-Nat-Test beantworteten, führte Franzi Weber in den TMS-Test ein.

„Ohne Einser-Abi Medizin studieren? Kannst du glatt vergessen!“ Dieser Satz ist ebenso antiquiert wie falsch. Mit Willen, Fleiß und Begabung lässt sich auch ohne die unerreichbar wirkende 1,0 im Abitur Humanmedizin studieren. Bekanntlich bietet die Ärztekammer Sachsen-Anhalt seit einigen Jahren gemeinsam mit der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt und Unterstützung aus dem Landesbildungsministerium die dreistufige Veranstaltungsreihe „Raus aus der Schule & Rein in die Medizin“ an. Sie richtet sich gezielt an Landeskinder: Schülerinnen und Schüler ab der 10. Klasse auf dem Gymnasium können hier erfahren, wie sie auch ohne Idealnote zum ersehnten Traumstudienplatz kommen können.

Rund 300.000 Euro kostet ein Medizinstudium. Es ist damit eines der aufwendigsten und teuersten Studienfächer überhaupt. Entsprechend wichtig ist es, diejenigen dafür zu gewinnen, die es mit großer Wahrscheinlichkeit auch abschließen. Die beiden Universitäten in Halle (Saale) und Magdeburg bieten zusammen rund 390 Studienplätze an. Und ja: Der Ansturm auf dieses ebenso hochwertige wie prestigeträchtige Studium ist trotz leistungs- und zeitintensiver Ausbildung ungebrochen hoch. Aber die gute Nachricht ist ja: Die Hochschulen haben zusätzlich eigene Auswahlverfahren, nach deren Ergebnissen sie etwa 60 Prozent der Studienplätze vergeben. Natürlich spielt auch hier eine sehr gute Abiturnote eine Rolle, doch mit guten Ergebnissen im sogenannten „Medizinertest“ können sich die Chancen im Auswahlverfahren der Hochschulen verbessern – eine Teilnahme ist also unbedingt empfehlenswert. Die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg bemüht dazu den so genannten TMS-Test, die Otto-von-Guericke-Universität in Magdeburg setzt auf den HAM-Nat-Test.

Thematisierte die Auftaktveranstaltung im Mai noch Grundsätzliches zu Zugangsvoraussetzungen und Eigenheiten an den jeweiligen Universitätsstandorten Halle (Saale) und Magdeburg (wir berichteten) ging es in den beiden Folgeveranstaltungen online gezielt um die Eignungstests.

Am 28. November 2024 drehte sich alles um den Hamburger Naturwissenschaftstest (HAM-Nat), den
es für die Otto-von-Guericke-Universität zu bewältigen gilt. Mehr als 100 junge Menschen hatten sich für die Online-Inforunde angemeldet, in der Professor Georg Reiser sowie zwei Medizin-Studenten, Willi Grothe und Jonas Ungewickell, über zwei Stunden geballtes Wissen und zig spannende Testaufgaben zum Üben weitergaben. Welche Fragen kommen in dem Multiple-Choice-Test vor und wie kann man sich am besten darauf vorbereiten? Input zu den cleversten Vorbereitungsmethoden und welche Aspekte der Schulfächer Mathe, Physik, Chemie und Biologie für den Test wichtig sind, gab es von Willi Grothe. Wichtig war auch die Frage: Wann schreibt man den Test am besten? „Am besten nach der 12. Klasse“, meinte Jonas Ungewickell aus der Altmark.

Nur zwei Wochen später, am 12. Dezember 2024, lag der Fokus auf dem Test für Medizinische Studiengänge (TMS), der das Verständnis für naturwissenschaftliche und medizinische Problemstellungen prüft. Hier hatten sich gut 70 junge Leute angemeldet, die sich von den Medizinstudierenden Paulina Moll und Franziska Weber nicht nur durch den Aufbau des TMS-Testes führen ließen, sondern beide mit Fragen zur Vorbereitung löchern konnten. Und für diese sollte man sich genügend Zeit nehmen, denn der Test dauert über einen ganzen Tag. „Ich habe etwa acht Wochen vor dem Testtermin begonnen“, sagt Franzi, die den TMS am Ende als „super fair“ empfand.

Er erfragt mit unterschiedlichen Methoden und mittels neun Untertests Befähigungen wie Textverständnis, Merkfähigkeit, räumliches Denken, medizinisch-naturwissenschaftliches Grundverständnis –
und ist dabei dennoch kein Wissenstest. Die beiden jungen Frauen von der Initiative MedGurus hatten nicht nur etliches Beispielaufgaben, sondern auch ganz persönliche Tipps in petto. Auf vieles wie die „Schlauchfiguren“ lasse sich gut vorbereiten, auf manches aber auch nicht. Es gebe alte Tests im Internet oder auch professionelle Unterstützung bei den MedGurus selbst. Noch ein Rat für den großen Tag? Anfahrt und Unterkunft vorbereiten, lieber eine Stunde früher vor Ort sein, als knapp davor. In der Pause nichts von der Garderobe holen – „man steht dort zu lang“. Und überhaupt: „Bewahrt die Ruhe und lasst euch nicht verunsichern.“

Vielleicht kennen auch Sie, liebe Leserinnen und Leser, einen jungen Menschen, der gern Medizin studieren möchte, aber von Selbstzweifeln geplagt ist? Der Auftakt zur nächsten Info-Reihe „Raus aus der Schule & Rein in die Medizin“ startet im Mai. Das genaue Datum erfahren Sie demnächst auch auf unserer Homepage www.aeksa.de. Also bitte unbedingt weitersagen!

K. Basaran

Fotos: ST/Kba/ÄKSA