360 Grad Zugang für die Aortenklappe

Neue Minimalinvasive Operation für den Aortenklappenersatz im MEDICLIN Herzzentrum Coswig/Anhalt

Dr. med. Jens Schubel (Foto: MEDICLIN Herzzentrum Coswig/Anhalt)
Dr. med. Jens Schubel
(Foto: MEDICLIN Herzzentrum Coswig/Anhalt)

Einleitung

Für viele Patienten, die eine Erkrankung der Aortenklappe haben, stellt die Zustimmung zur Eröffnung des Brustkorbs ein großes mentales Problem dar. Dabei ist der Zugang zum Herzen über eine konventionelle Sternotomie sicher und über viele Jahrzehnte bewährt.

Neben dem chirurgischen Aortenklappenersatz (AKE) hat sich die Katheter-gestützte minimalinvasive Aortenklappen Implantation (TAVI) in den vergangenen 10 Jahren etabliert. Dieses Verfahren ist aber für die älteren, mit höherem Operationsrisiko behafteten Patienten reserviert. In der herzchirurgischen Sprechstunde stellen sich dennoch immer mehr auch jüngere Patienten vor, die ein solches minimalinvasives Verfahren für ihren AKE wünschen, natürlich auch getriggert durch die rasante Entwicklung des TAVI-Verfahrens.

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„ORGAN²/ASLSP“ ist „blau-rot“ – eines der längsten Musikstücke der Welt in der Ultraschalluntersuchung

Prof. Dr. Steffen Rickes
Prof. Dr. Steffen Rickes

Prof. Dr. Steffen Rickes1, Dr. Peter Rauh2, Katrin Herbst3, Diplom-Physiker Winfried Randhan4
1 Internistische Praxis, Halberstadt
2 Hausärztliche Gemeinschaftspraxis Dr. Roland Krämer & Dr. Peter Rauh, Berlin-Neukölln
3 Philips GmbH, Hamburg
4 Bracco Imaging Deutschland GmbH, Konstanz

Ein besonderer „Fallbericht“

In der Burchardikirche in Halberstadt läuft – im wahrsten Sinne des Wortes „as slow as possible“ („ASLSP“) – über 639 Jahre eines der längsten Musikstücke der Welt. Es heißt „ORGAN²/ASLSP“, stammt von John Cage und wird auf einer Orgel wiedergegeben (Bild 1). Für weitere Informationen zum sogenannten John-Cage-Orgel-Kunst-Projekt sei auf das Internet verwiesen (1).

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Chirurgische Therapie von Lebermetastasen kolorektaler Karzinome

Prof. Dr. Dr. h.c. Roland S. Croner
Prof. Dr. Dr. h.c. Roland S. Croner

Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Transplantationschirurgie
Universitätsklinikum Magdeburg A. ö. R., Medizinische Fakultät Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

Hintergrund

Die Resektion kolorektaler Lebermetasasen (KRLM) ist der bisher einzig etablierte kurative Ansatz zur Optimierung des Langzeitüberlebens der betroffenen Patienten. Hierdurch kann ein 5-Jahres-Gesamtüberleben von etwa 58 % ermöglicht werden [1]. Aus diesem Grund müssen Patienten mit KRLM, wenn immer möglich für eine Leberresektion evaluiert werden. Problematisch ist es, wenn Patienten zu spät für eine mögliche chirurgische Therapie vorgestellt werden. Hierdurch kann für diese dann ein Behandlungsnachteil entstehen [2].

Heutzutage werden die Therapiekonzepte von Patienten mit metastasiertem Tumorleiden meist in interdisziplinären Tumorboards festgelegt. Die Resektabilität von KRLM wird allerdings von den beteiligten Fachdisziplinen unterschiedlich interpretiert [3]. Studien haben gezeigt, dass 44 – 63 % von initial als palliativ behandelte Patienten mit KRLM durch erfahrene Leberchirugen als resektabel eingeschätzt werden [4]. Allerdings unterscheiden sich auch chirurgische Einschätzungen hinsichtlich der Möglichkeit einer Resektion von Lebermetastasen erheblich, was Ausdruck der individuellen Ausbildung und Erfahrung in diesem Bereich ist [5].

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COVID-Pneumonie und Niacin (als Therapeutikum eines Chronic Fatigue Syndroms) – hoch dosiert

Dr. Michael Scheven
Dr. Michael Scheven

Ein 62-jähriger Patient (der Autor) nimmt seit ca. 8 Jahren täglich 500 mg Niacin zur Linderung eines Chronic Fatigue Syndroms ein. Die Kasuistik wurde im Ärzteblatt Sachsen-Anhalt beschrieben (1). Im Folgenden wird die (vermutliche) Wirkung des Niacins auf die kapillare Sauerstoffsättigung bei Zustand nach COVID-Pneumonie beschrieben:

62-jähriger Patient, guter Allgemein- und Ernährungszustand, Zustand nach 3 „Corona“-Impfungen (Biontech, Comirnaty), erkrankte im Juli 2022 perakut an einer COVID-19-Pneumonie (Schnelltest und PCR positiv, Ct-Wert rund 17). Nach 2 offenbar durch Hypoxämie verursachten Synkopen erfolgte die stationäre Einweisung durch den ärztlichen Notdienst. Bei der Aufnahme bestand Fieber mit 38,5 °C, die Röntgenuntersuchung erbrachte eine Milchglasverschattung in der rechten Lunge, vor allem in basalen Segmenten.

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Prävention und Therapie vaskulär bedingter kognitiver Beeinträchtigungen

Aktueller Stand und Perspektiven

Dr. rer. medic. Patrick Müller 1,2,3; Prof. Dr. med. Stefanie Schreiber 1,3,4,5; Dr. med. Katharina Lechner 6, Dr. med. Dörte Ahrens 2Prof. Dr. phil. Anita Hökelmann 7, Prof. Dr. med. Frank Meyer 8; Dr. med. Tarek Bekfani 2; Prof. Dr. med. Emrah Düzel 1,3,5,9Prof. Dr. med. Rüdiger Braun-Dullaeus 2

Dr. rer. medic. Patrick Müller
Dr. rer. medic. Patrick Müller

1 Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE), Magdeburg
2Klinik für Kardiologie und Angiologie, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
3 Deutsches Zentrum für Psychische Gesundheit (DZPG), Magdeburg
4 Klinik für Neurologie, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
5 Center for Behavioral Brain Sciences (CBBS), Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
6 Klinik für Herz- und Kreislauferkrankungen, Deutsches Herzzentrum München, Technische Universität München
7 Bereich Sportwissenschaft, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
8 Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Transplantationschirurgie, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
9 Institut für kognitive Neurologie und Demenzforschung (IKND), Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

Einleitung

Dieser Übersichtsartikel befasst sich mit der Prävention und Therapie vaskulär bedingter kognitiver Beeinträchtigungen (engl. vascular cognitive impairment [VCI]), inklusive der vaskulären Demenz. Vaskuläre Demenzen sind mit einem Anteil von 10 bis 15 % die zweithäufigste Demenzursache. Zusätzlich zeigt sich bei bis zu 75 % aller Demenzen eine vaskuläre Komponente (1).

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