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Nachmachen dringend erwünscht

Für mehr Mediziner-Nachwuchs: Einsatz am Gymnasium

Für mehr Mediziner-Nachwuchs: Einsatz am Gymnasium

Fotos: ÄKSA

Zugegeben: Teenager nach einem Schultag voller Mathe, Bio und Deutsch für einen Vortrag zum Thema Berufswahl zu begeistern, scheint eine Heraus-
forderung. Eher geht das sprichwörtliche Kamel durchs Nadelöhr. Und doch gibt es immer wieder Ärztinnen und Ärzte, die sich trauen und an die Gymnasien im Lande gehen, um für ihren Beruf zu werben. Thomas Mahring, ärztlicher Leiter der Notaufnahme am Diakoniekrankenhaus Halle, besuchte im November das Christian-Wolff-Gymnasium in der Saalemetropole, um dort für das Medizinstudium und den Arztberuf zu werben – auch wenn kein Top-Abitur erreichbar scheint.

Der Facharzt für Anästhesiologie hat selbst kein 1,0-Abitur, und es dennoch mit einer Ausbildung, Fleiß und Hartnäckigkeit zum Medizinstudium geschafft. Der gebürtige Ascherslebener sagt: „Es gibt viele und individuelle Wege zum Ziel. Praktika helfen für einen ersten Überblick, ein FSJ oder auch eine Ausbildung vertiefen nicht nur Interesse, sondern stärken auch den Willen. Wenn man für etwas brennt, schafft man es mit etwas Unterstützung auch“, sagt er und lacht. 

Dr. Kannmann referiert im Albert-Einstein-Gymnasium Magdeburg

Und das ist das Tolle an diesem Projekt: Die Teenager erhalten aus erster Hand Infos, Impulse, dazu ehrliche Antworten und Emotionen. Er sei beeindruckt gewesen, mit welchem Enthusiasmus und Interesse sich die jungen Menschen seinen Vortrag nicht nur anhörten, sondern nachfragten und nachhakten, stellt Thomas Mahring fest. „Wir haben im Land talentierte und interessierte junge Menschen, die wir ermutigen sollten. Wir brauchen jede und jeden Einzelnen“, lautet seine finale Botschaft. Der Besuch im Gymnasium soll nicht sein letzter gewesen sein.

Ähnlich klingt Dr. Susanne Kannmann, Internistin und Nephrologin aus Magdeburg. Die Ärztin besuchte Mitte Januar Zehntklässler des Albert-Einstein-Gymnasiums, um von ihrem Arbeitsalltag zu erzählen – und wie sie zu dem Punkt gelangte, an dem sie heute ist. Auch ihr Weg verlief zwar zielgerichtet, aber nicht unbedingt klassisch. Ein Abi-Schnitt von 1,9; doch dann ging es von FSJ über Pflege-Praktika quasi von Station zu Station hin zum Medizinstudium an der Charité in Berlin. Heute ist sie Ärztin am Dialysezentrum Stadtfeld und schwärmt für ihren Beruf. Das ist so ansteckend, dass es etliche Nachfragen seitens der Schülerschaft zu beantworten gibt: Wie intensiv ist ein Medizinstudium? Wie ist es aufgebaut? Was sind die größten Herausforderungen im ärztlichen Alltag? Auch pragmatische Fragen wie die nach dem Einkommen, sind Thema.

Dr. Kannmann ist sich nach diesem Besuch sicher: „Das war bestimmt nicht mein letzter Vortrag. Es ist wichtig, die jungen Menschen hinsichtlich der vielen Möglichkeiten aufzuklären, die man mit einem Medizinstudium hat – und wie man dorthin kommt. Und wir als Mediziner wollen und müssen dazu ermutigen, uns engagieren. Wir brauchen den Nachwuchs.“

K. Basaran

Wollen Sie auch junge Menschen zum Medizinstudium ermutigen? Die Ärztekammer Sachsen-Anhalt unterstützt und berät Sie gern. Zusätzlich stellen wir Ihnen eine PowerPoint-Präsentation zur Verfügung. Schreiben Sie dafür bitte eine E-Mail an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein..