Viel wurde geschmunzelt und gelacht, interessiert zugehört und am Ende lange applaudiert: Begleitet von Standing Ovations verabschiedete sich am 12. Oktober 2025 Prof. Dr. Hermann-Josef Rothkötter im Rahmen des Medizinischen Sonntags in den mit Sicherheit unruhigen Ruhestand. Unter dem Titel „Lehre für die Studierenden, Forschung am Darmimmunsystem und Medizinischer Sonntag – Innenansichten eines Anatomen“ ließ der langjährige Direktor des Instituts für Anatomie der Universitätsmedizin Magdeburg auf seine ganz eigene humorige Art fast 40 Jahre ärztlicher und wissenschaftlicher Tätigkeit Revue passieren.
Den Hörsaal 1 des Unicampus füllten rund 300 Zuhörer – Freunde, Familie, Weggefährten und viele Studierende. Der gebürtige Westfale, den es über Stationen u. a. in Hannover nach Magdeburg verschlug, spannte derweil den Bogen von seinem persönlichen Lebensweg über seine Leidenschaft für die Lehre und die Erforschung der Immunabwehr im Verdauungstrakt bis hin zur Geschichte des Medizinischen Sonntags. Letztere ist eng mit Prof. Elfriede Paul (1900 – 1981) verbunden, eine Ärztin, Gesundheitspolitikerin und Widerstandskämpferin in der Roten Kapelle. Prof. Helmut Weiß, Prorektor der Uni Magdeburg, hatte eingangs eine bewegende Laudatio gehalten, in der er die wissenschaftlichen Leistungen und Verdienste Prof. Rothkötters um den Erhalt der medizinischen Lehre und Forschung in Sachsen-Anhalt würdigte.
Der Anatom mit einem Faible für Eisenbahnen bleibt der Ärztekammer Sachsen-Anhalt als Chefredakteur des Ärzteblattes erhalten. Ebenso der Forschung, denn so Prof. Rothkötter selbst: „Wissenschaft endet an keiner Altersgrenze.“
K. Basaran