Krankenhauslandschaft im Wandel

Dr. med. Henning Böhme
Dr. med. Henning Böhme

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

gut ein Jahr ist es her, dass ich in meinem letzten Editorial über die Krankenhauslandschaft in Sachsen-Anhalt geschrieben habe. Seitdem ist viel passiert! Wirklich? Eigentlich ja nicht! Die Regierungskommission hat inzwischen vier Stellungnahmen für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung abgegeben. In Nordrhein-Westfalen arbeitet man emsig an der Umsetzung der eigenen KH-Strukturreform, um dem Bund zuvorzukommen, so hat man wenigstens das Gefühl. Und Sachsen-Anhalt veröffentlicht ein eigenes Gutachten zur Krankenhauslandschaft, in dem vor allem ein radikaler Bettenabbau von bis zu 4000 vollstationären Betten bis 2035 empfohlen wird. Dies resultiert aus Ambulantisierung, höherer Auslastung und vorhergesagter negativer demografischer Entwicklung.

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Probleme allerorten,

Dr. med. Torsten Kudela
Dr. med. Torsten Kudela

der Lenz ist da. Das Wort ist althochdeutschen Ursprungs und bezeichnet die Zeit, in der die Tage länger werden, also den Frühling. Es ist die Zeit des Wiederbeginns, der Blüte, welche die neue Ernte hervorbringen soll. Was blüht uns?

Anfang des 20. Jahrhunderts galt Deutschland als „die Apotheke der Welt“. So liegt die Wiege der Pharmakonzerne Merck und ehemals Schering in beschaulichen Apotheken mitten in Deutschland. Merck gilt heute als ältestes pharmazeutisch-chemisches Unternehmen der Welt. Weitere Pharmariesen entwickelten sich aus Ablegern der chemischen Industrie. Beispiele hierfür sind Bayer und Hoechst. Die Liste der Medikamente ist lang, zu nennen wären unter anderem Aspirin® (1899), Salvarsan (1909) und Prontosil (1932).

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Freiheit und Verantwortung

Prof. Edgar Strauch
Prof. Edgar Strauch

„Freie Berufe haben im Allgemeinen auf der Grundlage besonderer beruflicher Qualifikation oder schöpferischer Begabung die persönliche, eigenverantwortliche und fachlich unabhängige Erbringung von Dienstleistungen höherer Art im Interesse der Auftraggeber und der Allgemeinheit zum Inhalt.“

Diese Definition ist seit 1995 anerkannt und in der einschlägigen Gesetzgebung verankert. Wir – als Ärztinnen und Ärzte Sachsen-Anhalts – gehören zu eben diesen freien Berufen. Sind wir uns der damit verbundenen Rechte und Pflichten, der Freiheiten und Verantwortungen aber wirklich bewusst?

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Gemeinsam in das Jahr 2023

Prof. Hermann-Josef Rothkötter
Prof. Hermann-Josef Rothkötter

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, liebe Leserinnen, liebe Leser,

in diesem Jahr wird in vielen Neujahrswünschen auch Frieden genannt. War im letzten Jahr eine große Sorge die Corona-Pandemie, so stellt uns seit Februar 2022 der Angriffskrieg gegen die Ukraine so klar wie bisher selten vor Augen, welcher Terror und welches persönliche und gesellschaftliche Elend der Krieg immer ist. Durch die Nähe dieses Krieges in Europa wird uns das sehr deutlich – aber Krieg und gewalttätige Auseinandersetzung sind weltweit an vielen Orten zum Teil seit Jahrzenten fast die Regel. Die multilateralen Gesellschaften sind fragil und wir sind in jedem Lebensbereich von einer guten und gerechten internationalen Kooperation abhängig. Preisentwicklung und Inflation machen uns große Sorgen – und auch in unseren Praxen und in den Krankenhäusern werden wir mit den Konsequenzen von teurer Energie tagtäglich konfrontiert.

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Pandemie und (k)ein Ende

Gunther Gosch
Gunther Gosch

Verehrte Kolleginnen und Kollegen,
im dritten Jahr der Corona-Pandemie liegt die Case-Fatality-Rate (CFR) in Deutschland Statistiken der Johns-Hopkins-Universität zufolge bei 0,4 % und damit niedriger als bei einer Reihe anderer impfpräventabler Infektionserkrankungen. In Deutschland wird noch immer nicht valide erfasst, ob Intensivpflichtigkeit und COVID-19 in einem Zusammenhang stehen oder der SARS-CoV2-Nachweis ein koinzidentes Ereignis darstellt. Daten aus dem österreichischen COVID-19-Register belegen, dass dortzulande lediglich 12 % der ITS-Hospitalisierten aufgrund einer COVID-19 intensivpflichtig behandelt werden mussten. Die realistische – i. W. altersabhängige – COVID-CFR dürfte also deutlich niedriger sein und ist im Kindes- und Jugendalter kaum messbar.

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