



Editorial des Ärzteblattes Sachsen-Anhalt

Dr. med. Carola Lüke
(Foto: Peter Gercke)
Unser Gesundheitssystem ist durchaus leistungsfähig, dabei ist es teuer und an vielen Stellen überholt und ineffizient! Klingt wie die Aussage eines Gesundheitspolitikers ohne Detailkenntnis des Systems. Deshalb müssen wir als Ärzte viel kritischer als bisher werden, müssen mit medizinischem Sachverstand die system-finanzierten Leistungen überprüfen und praktikable Vorschläge für eine patientengerechte und effiziente Reform des Gesundheitssystems machen. Wenn die Politik heute die Entbudgetierung einer Gruppe von Leistungserbringern ankündigt, muss das bei gleichbleibendem Finanzierungsvolumen zu einer Reduktion anderer Finanzierungsfelder führen.
Bei Krankenkassenbeiträgen auf Rekordniveau und leeren Kassen der Kostenträger, wäre es töricht zu glauben, aus einem Steuerwunder-Säckl kämen zusätzliche Finanzmittel ins Gesundheitssystem. Um in Zahlen zu sprechen: Die GKV-Ausgaben gesamt lagen 2024 bei etwa 327,4 Milliarden Euro. Für ambulante ärztliche Versorgung (ohne Arzneimittel) waren es rund 50,3 Milliarden Euro, für den Krankenhaussektor (ohne Pflege) 102,2 Milliarden Euro. Insgesamt ein beeindruckendes Finanzvolumen.
Sollten wir nicht – unabhängig von der Zugehörigkeit zu einem Versorgungssektor – vor jeglicher Debatte um Entbudgetierung eine schonungslose Diskussion um sektorenübergreifende Versorgungspfade, die Vermeidung „gering-indizierter“ Leistungen der Akteure aller Sektoren, führen und gezielt versuchen, aus dem Hamsterrad stetiger Leistungssteigerung zur Refinanzierung der eigenen Versorgungsstrukturen zu entkommen? Sollten wir nicht aufhören, auf Notnägel zum Flicken von Leckstellen des Gesundheitssystems zu reagieren, sondern lieber in einheitlichem ärztlichen Handeln Modelle einer suffizienten Gesundheitsversorgung entwickeln?
Unser Gesundheitssystem ist durchaus leistungsfähig, dabei ist es teuer und an vielen Stellen überholt und ineffizient! Klingt wie die Aussage eines Gesundheitspolitikers ohne Detailkenntnis des Systems. Deshalb müssen wir als Ärzte viel kritischer als bisher werden, müssen mit medizinischem Sachverstand die system-finanzierten Leistungen überprüfen und praktikable Vorschläge für eine patientengerechte und effiziente Reform des Gesundheitssystems machen. Wenn die Politik heute die Entbudgetierung einer Gruppe von Leistungserbringern ankündigt, muss das bei gleichbleibendem Finanzierungsvolumen zu einer Reduktion anderer Finanzierungsfelder führen.
Bei Krankenkassenbeiträgen auf Rekordniveau und leeren Kassen der Kostenträger, wäre es töricht zu glauben, aus einem Steuerwunder-Säckl kämen zusätzliche Finanzmittel ins Gesundheitssystem. Um in Zahlen zu sprechen: Die GKV-Ausgaben gesamt lagen 2024 bei etwa 327,4 Milliarden Euro. Für ambulante ärztliche Versorgung (ohne Arzneimittel) waren es rund 50,3 Milliarden Euro, für den Krankenhaussektor (ohne Pflege) 102,2 Milliarden Euro. Insgesamt ein beeindruckendes Finanzvolumen. Sollten wir nicht – unabhängig von der Zugehörigkeit zu einem Versorgungssektor – vor jeglicher Debatte um Entbudgetierung eine schonungslose Diskussion um sektorenübergreifende Versorgungspfade, die Vermeidung „gering-indizierter“ Leistungen der Akteure aller Sektoren, führen und gezielt versuchen, aus dem Hamsterrad stetiger Leistungssteigerung zur Refinanzierung der eigenen Versorgungsstrukturen zu entkommen? Sollten wir nicht aufhören, auf Notnägel zum Flicken von Leckstellen des Gesundheitssystems zu reagieren, sondern lieber in einheitlichem ärztlichen Handeln Modelle einer suffizienten Gesundheitsversorgung entwickeln?

Alle aktuellen Beiträge aus der Medizin und Mitteilungen der Ärztekammer Sachsen-Anhalt.

Die wissenschaftliche Expertise hatte in der COVID-19-Pandemie eine herausragende Rolle inne, war sie doch in einer von großer Unsicherheit geprägten Zeit die Richtschnur für das persönliche Verhalten vieler Menschen und Grundlage politischer Entscheidungen. Wie hat sich Wissenschaft in der Krise gegenüber der Öffentlichkeit präsentiert? Welche Herausforderungen, Schwierigkeiten und Probleme lassen sich erkennen, wenn ein Blick aus Laienperspektive darauf gerichtet wird? Und welche Auswirkungen hatte das auf Gesellschaft, Medien und Politik?
Repräsentative Kasuistik
Ein 15-jähriger Jugendlicher kommt alle drei Wochen auf die Tagesstation des Universitätsklinikums Halle (Saale), um eine Bluttransfusion zu erhalten. Er hat eine homozygote Beta-Thalassämie. Trotz täglicher Einnahme eines Eisenchelatbildners sind – ohne zusätzliche Maßnahmen – eine Eisenüberladung und, damit verbunden, Leberfunktionsstörungen, eine Herzinsuffizienz und endokrine Ausfälle im jungen bis mittleren Erwachsenenalter vorprogrammiert. Der Junge hat kein HLA-identisches, gesundes Geschwister, aber die Fremdspendersuche identifiziert eine/n an 10 von 10 HLA-Genorten passende/n Fremdspender/in.
Die Prävalenz der PAVK entspricht einer Volkskrankheit, wie in der Get-ABI-Studie gezeigt werden konnte (1). Die Häufigkeit lag in dieser Studie bei den > 65-Jährigen zwischen 11,5 % bei den Frauen und 20,9 % bei den Männern. Patienten mit einem ABI < 0,9 wurden als PAVK-Patienten klassifiziert, von denen viele noch asymptomatisch waren. Auch diese hatten jedoch ein signifikantes erhöhtes Risiko für schwerwiegende vaskuläre Ereignisse wie Herzinfarkte und Schlaganfälle (2). PAVK-Patienten sind häufig Patienten mit polyvaskulären Erkrankungen. Bei der Post-hoc-Analyse der CAPRIE-Studie hatten 11,8 % aller Patienten sowohl eine PAVK als auch eine KHK (3)(4).
In regelmäßiger Folge möchte der Ausschuss Qualitätssicherung der Ärztekammer Sachsen-Anhalt im Ärzteblatt Sachsen-Anhalt auf sicherheitsrelevante Ereignisse hinweisen, die dem interprofessionellen und interdisziplinären Lernen dienen.
Der berichtete Fall „Übernahme der Medikation bei unklarer Indikationslage“ wurde dem Netzwerk CIRS Berlin als regionalem Berichts- und Lernsystem für Berliner und Brandenburger Krankenhäuser zur Verfügung gestellt und dort vom Anwenderforum als Fall des Monats 10/2024 eingestuft.
Durch die vermehrte Anwendung leistungsstarker bildgebender Verfahren mit sukzessive gesteigerter Auflösung wie der Computertomographie (CT) und insbesondere der Magnetresonanztomographie (MRT) werden zystische Veränderungen in der Bauchspeicheldrüse zunehmend häufiger entdeckt. In einer deutschen prospektiven, bevölkerungsbasierten Kohortenstudie aus der Region Pommern wurden 1.077 Teilnehmer mittels MRT und Magnetresonanz-Cholangiopankreatikographie (MRCP) untersucht. Die Studie zeigte eine Prävalenz von Pankreaszysten von 49,1 % in der Bevölkerung mit einem starken Zusammenhang mit dem Alter der Probandinnen und Probanden.
Die Neonatologie hat sich in den letzten 40 Jahren rasant entwickelt. Nach der Einführung von natürlichen Surfactant-Präparaten in die Therapie des neonatalen Atemnotsyndroms wurden zunehmend schonende Beatmungsstrategien in die klinische Routine implementiert. Es reifte die Erkenntnis, dass auch sehr kleine Frühgeborene nur mit non-invasiver Atemunterstützung gut den Schritt ins Leben finden können.